„Abschreiben“ ist ein Teil der Innovation

Wer sich mit innovativen Ideen und Konzepten beschäftigt bemerkt rasch, dass in der Regel etwas Bekanntes aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Eine Innovation kommt nicht aus dem Nichts. Sie ergibt sich daraus, dass du etwas Nützliches im Bekannten entdeckst und die Fakten ganz neu anordnest oder unorthodox anwendest.

Deshalb ist es so wichtig, dass in deinem Unternehmen Wissen für jedermann verfügbar ist. Nur so können innovative Ideen überhaupt entstehen. Zugängliche Wissensressourcen entfalten ihre Macht, weil sie als Basis des innovativen Wachstums unverzichtbar sind.

Wissen ist das Wasser für die Pflanze der Innovation

Damit ein Unternehmen wächst und Innovationen möglich werden, muss das Wissen so frei fließen wie Wasser durch ein natürliches Flussbett. Wenn der Austausch gefördert und gefordert wird, dann gehört es auch dazu, alte Denk- und Verhaltensmuster zu knacken. Der Wissensfluss rauscht im Idealfall ungehindert über Hierarchie-Stufen und Abteilungsgrenzen hinweg. Was in einem alteingesessenen Unternehmen in vielen Fällen an fast unüberwindliche Hindernissen in Form von festgemeißelten Hierarchiestufen hängen bleibt, lässt sich in einem jungen Unternehmen von Beginn an besser machen.

In einem modernen Unternehmen mit flachen Hierarchien ist ein Faktor schon mal gegeben: fehlende Hierarchie-Stufen. Kommen transparente Kommunikationswege hinzu, wird es noch wahrscheinlicher, kreative Aufgabenstellungen mithilfe vorhandener Wissenspools und verfügbarer Daten zu bewältigen. Eine Unternehmenskultur, in der jeder mit jedem sprechen spricht, ist wesentliches Merkmal eines Unternehmens, das eine vielfältige Vernetzung anstrebt und den fließenden Informationsaustausch lebt. Das klingt wie Zukunftsmusik? Stimmt, denn in sehr vielen Firmen sind die Arbeitsprozesse nicht gerade ideal, um den beschriebenen Wissensaustausch zu pflegen – von den eingefahrenen Denkweisen einmal ganz zu schweigen.

Du weißt es besser? Dann mach es besser.

Du kannst es besser machen und in deiner eigenen Firma von Tag 1 an für Transparenz und eine offene Kommunikation in alle Richtungen sorgen. Allerdings muss dir folgendes Problem klar sein:

Wenn für die freie Kommunikation die Türen weit aufgerissen werden, braucht es Strategien, um die Informationsflut zu empfangen, zu steuern und effektiv zu nutzen. Genau hier zeigt sich ein zentrales Problem. Wie soll all das Wissen in sinnvolle Bahnen gelenkt und bestmöglich nutzbar gemacht werden? Dazu braucht es eine konkrete Strategie und entsprechend flexible Management-Tools.

Gute Wissensmanagement-Tools sind themenorientiert

So lieb wir alle unsere E-Mails gewonnen haben, so unpraktisch sind sie für das Wissensmanagement der Zukunft. E-Mails sind sehr häufig personenbezogen und nur selten themenorientiert. Allein deshalb sind sie ungeeignet, um Wissen zu managen.

Hinzu kommt das Problem, dass E-Mails oftmals zweckentfremdet werden. Statt relevante Fakten zu transportieren, werden rund um die Uhr unzählige E-Mails mit unnötigen Inhalten verschickt, die unsere E-Mail-Accounts zum Platzen bringen. Für dich, deine Lieferanten, für Mitarbeiter und Kunden bedeutet das Dauer-Stress. Wusstest du, dass so manche große Firma aus diesem Grund für ihre Mitarbeiter ein Recht auf Unerreichbarkeit festsetzen, damit diese nicht mehr rund um die Uhr greifbar sein müssen? In Frankreich gibt es sogar ein Gesetz, das Arbeitnehmern gestattet, ihre digitalen Endgeräte ab 18:00 Uhr abzuschalten. Ob das allerdings die geeignete Lösung ist, um der Informationsflut Herr zu werden, ist fraglich.

Unstrukturierte Kommunikation auf vielen verschiedenen Wegen

Bislang ist es so, dass in einer Firma ein wesentlicher Teil der Kommunikation unstrukturiert aufläuft. Viele Informationen werden zum Beispiel komplett undokumentiert per Flurfunk oder Telefon ausgetauscht – die informelle Kommunikation lebt nach wie vor. Früher gab es Tabellen und Listen, in denen Daten erfasst und ausgewertet wurden. Heute aber gibt es viele unterschiedliche Formate, in denen Informationen transportiert werden. Angefangen von Audiodateien über Video-Links bis hin zur Power-Point-Präsentation, Kurznachrichten über Twitter, Facebook oder als Push Nachricht aus einer der zahlreichen Apps: Ständig ploppen im Smartphone oder am PC, auf der Smartwatch oder auf dem Tablet neue Benachrichtigungen auf. Die Flut ist unaufhörlich, kommt von mehreren Seiten, ist schier unüberschaubar und sie wird größer und größer. Die Anzahl von Nachrichten steigt und es wird immer zeitraubender, sie sinnvoll und zielführend zu differenzieren.

Genau hier liegt eines der Kernprobleme, welches ein intelligentes Wissensmanagement zu einer wahren Herausforderung macht. Wie erweiterte Spielräume Innovationen fördern und warum geteiltes Wissen Macht ist, ist Thema im zweiten Teil unserer Mini-Serie.  Im dritten Teil findest du dann Tools und Tipps für deinen Business-Alltag.

Zur Serie zum Wissensmanagement:

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