1. Das Metaversum kreieren und nutzen

Im Metaversum verbinden sich physische und virtuelle Realitäten zu einem einzigen erlebbaren Raum. Erlebnisse im Metaversum wecken Interesse und vertiefen die Erfahrung. Global Player wie Nike oder Kaufland zeigen bereits, wie es geht, sie bieten ihren Kunden interaktive Erlebnisse im Metaversum an. Bei Nike können Kunden beispielsweise so Fußball spielen, dass sie sich buchstäblich mitten im Geschehen wiederfinden. Kaufland bietet die Möglichkeit einer virtuellen Shoppingtour im Nintendo-Game “Animal Crossing”. Und ihre Kunden mögen es so sehr, dass sich höchst aktive und kommunikative Communitys bilden.

Das Metaversum braucht sicherlich noch einige Zeit, um sich durchzusetzen. Es wird den Handel nicht über Nacht revolutionieren. Doch hier haben Firmen eine brandneue, noch unentdeckte virtuelle Spielwiese. Sie können viele verschiedene Ideen ausprobieren und ihre Kunden ganz anders ansprechen, als sie es vom klassischen Verkaufsgedanken her kennen. Im Metaversum sind Interaktionen auf persönlicher Ebene möglich. Dies etabliert eine völlig neue Kundenbeziehung, die Dinge wie Leichtigkeit, Spielfreude und persönliche Interessen ins Zentrum des Geschehens rückt.Das Metaversum steckt zwar noch in den Kinderschuhen, doch es wächst rasant.

2. Produktion auf Bestellung

Die Produktion auf Bestellung macht die Beziehung zwischen Kunden und Erzeugern enger. Die C2M-Beziehung, was so viel wie “Customer to Manufacturer” bedeutet, erhält mehr Raum.  Auf Bestellung zu produzieren ist nicht neu, bekommt aber nun mehr Kraft, und zwar so viel, dass es den Onlinehandel deutlich verändern kann. Internetseiten, auf denen Communitys agieren, sind die treibenden Kräfte.  Wenn Kunden mit den Herstellern in direkter Beziehung stehen, erweitert das die Facette der Möglichkeiten für Unternehmen enorm. 

Sofern du als Online-Händler kein eigenes Produkt vertreibst, sondern mit fertigen Produkten handelst, könnte dir dieser Trend auf lange Sicht Probleme machen - aber auch Chancen bieten. Rein statistisch gesehen geht aber die Zahl der Einzelhändler in den letzten beiden Jahrzehnten zurück. Gab es im Jahr 2003 noch mehr als 410.000 Einzelhändler, sind es im Jahr 2022 gut 100.000 weniger. Wie wird es in 5 bis 10 Jahren aussehen?

Im Kleinen lässt sich das veränderte Kaufverhalten ebenfalls ablesen. Auf Plattformen wie Crowdfarming treten Verbraucher mit Erzeugern von Obst und Gemüse direkt in Kontakt. Sie können beispielsweise eine Patenschaft für ein Feld, ein Tier oder einzelne Pflanzen übernehmen und im Voraus die Abnahme einer bestimmten Menge von Erzeugnissen zusagen. Der Erzeuger produziert zum gewünschten Termin und hat die Gewissheit, dass er die Ware zu einem fairen Preis verkauft. Auf diese Weise wird nachhaltiges, ökologisch vertretbares Wirtschaften möglich, das Kunden und Erzeuger gleichermaßen zufriedenstellt.

Zugegebenermaßen steckt das C2M-Business noch in einer Nische, doch die Chancen sind da, den E-Commerce massiv zu verändern. Aus Herstellersicht ergeben sich daraus neue Handlungsfelder, auf denen sie ihre Waren anbieten und vertreiben können. 

Die Wünsche und Anforderungen der Verbraucher haben sich geändert, sie wollen Produkte und Dienstleistung individueller einkaufen. Vor dem Hintergrund, dass sich Verbraucher in Online-Communitys zusammenfinden und über Social Media Kaufentscheidungen beeinflusst werden, könnte dieser Trend auch für dein Business entscheidend sein. 

3. Aus der Stadt zurück aufs Land

Die Großstadt steht im Fokus vieler großer Handelsunternehmen, doch es liegt viel unerschlossenes Potenzial in der Provinz. Gerade Firmen, die auf der Suche nach neuen Möglichkeiten sind, finden in ländlichen Regionen spannende Rahmenbedingungen. Doch nicht viele erkennen und nutzen das Innovationspotenzial, das im ländlichen Raum verborgen liegt. Kurz gesagt: Hier stehen dir mit dem richtigen Konzept heute und in Zukunft Tür und Tor offen.

In Städten und Ballungsräumen leben ungefähr 77 Prozent der Deutschen. 23 Prozent leben in kleinen Städten und Gemeinden unterhalb der 100.000-Einwohner-Grenze. Das sind immerhin 18,4 Millionen Menschen. Wenn sich Firmen in den ländlichen Raum begeben, rennen sie offene Türen ein, denn die Verbraucher auf dem Land suchen nach maßgeschneiderten Angeboten. Da noch nicht viel Konkurrenz zu finden ist, lohnt sich die Überlegung für Firmen, hier einen Standort aufzubauen. Die Kaufkraft wächst außerdem an und das macht die ländliche Region für Unternehmen wirtschaftlich interessant.

Handel im ländlichen Raum hat Zukunft und wird wahrscheinlich tiefgreifende Veränderungen im Retail-Markt herbeiführen. Bekannte große Marktplätze im Internet knüpfen an kleine lokale Stores auf dem Land an und verändern damit in den kleinen Städten und Gemeinden die Retail-Situation. Eine besondere Bedeutung erhält die Infrastruktur. Es müssen sich neue Lösungen für die Zustellung der Produkte auf der sogenannten letzten Meile etablieren. Logistik- und Service-Netzwerke haben auf dem Land eine Zukunft, wenn sie die speziellen Anforderungen erfüllen, die im ländlichen Raum herrschen. 

4. Verpackungen neu gedacht

Verpackungen übernehmen eine Schutzfunktion beim Transport, bieten Fläche für Werbung und sind ein wichtiger und buchstäblicher Touchpoint mit Kunden. Verpackungsdesigner geben sich sehr viel Mühe, um ein Produkt noch schöner, noch aufregender, noch attraktiver zu machen, indem Sie die Verpackung gestalten. Verpackungen scheinen so wichtig zu sein, dass Unboxing-Videos in den sozialen Medien für Millionen sorgen. Etwas auszupacken macht Spaß und versetzt uns für einen Moment zurück in die Kindheit. Wir freuen uns einfach, eine neue Errungenschaft unser Eigen zu nennen. 

Doch inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden, denn aufwendige Verpackungen produzieren einen stetig wachsenden Müllberg. Verbraucher sind genervt von viel zu großen Kartons, in denen ein kleines Produkt liegt, der leere Raum vollgestopft mit billigem Füllmaterial aus Plastik. Wir reißen die Packung auf, entnehmen die bestellte Ware und schmeißen die Verpackung weg, jedenfalls in den meisten Fällen. 

Welche Verpackung wünschen sich Verbraucher?

Werden Verbraucher gefragt, welche Art der Verpackung sie sich wünschen, wird ein Trend ganz deutlich, der sich auf drei Worte reduzieren lässt: Weniger ist mehr! Etwas detaillierter betrachtet lässt sich dieser Satz auf folgende bevorzugten Versandoptionen konkretisieren:

  • Anstelle großer und aufwändig gestalteter Kartons mit überflüssigem Füllmaterial wünschen sich Verbraucher eine Verpackung, die auf das Nötigste reduziert ist (und trotzdem gut aussieht).
  • Anstelle eines nagelneuen Kartons wären die meisten Verbraucher mit einem bereits benutzten Karton zufrieden.
  • Viele Konsumenten verzichten der Umwelt zuliebe auf schnelle Lieferungen. Sie erhalten lieber ein einzelnes Paket mit allen bestellten Artikel zu einem späteren Zeitpunkt, als viele Einzellieferungen zum jeweils schnellstmöglichen Liefertermin. 

Ökologisch verantwortungsvoll zu agieren wird nicht nur von den Konsumenten gefordert. Auch die Politik stellt entsprechende Leitlinien auf. Verpackungen sind nötig, doch es ist dringend erforderlich, sie neu zu denken.  Dies gilt im Übrigen nicht nur für das einzelne Produkt, sondern für die gesamte Lieferkette. Einige spannende Entwicklungen sind bereits greifbar, nämlich “Packaging as a Service” und “Circular Packaging as a Service”. Hier steht das umweltverträgliche Verbrauchsverhalten im Fokus, denn die Verpackung erhält einen neuen Stellenwert. Sie wandelt sich vom reinen Wegwerfartikel hin zu einer Investition.

Was erwartet uns in der Zukunft der Verpackung?

Weitergedacht und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit betrachtet, ist zu erwarten, dass der Ansatz des “Zero Waste Packaging” sich breiter durchsetzen wird. Die Reduktion des Verpackungsmülls spielt zwar eine Rolle, aber Verpackungen erfahren vermutlich eine grundlegende Aufwertung, damit sie neue Aufgaben erfüllen können. Sie könnten zum Beispiel aus deutlich robusteren Materialien gefertigt werden, was ihnen mehr Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit ermöglicht. Pfandsysteme könnten dabei helfen, diesen Ansatz zu vertiefen.

Sofern für dich Verpackungen ein zentrales Thema sind, könntest du bereits heute mit anderen Entrepreneuren in Kontakt treten, die im Bereich von (neu gedachten) Verpackungen tätig sind. Vielleicht hast du selbst eine so gute Idee für sinnvolle Verpackungen mit Mehrfachnutzen, dass du ein Pilotprojekt ins Leben rufen möchtest?

Fest steht, dass die Verpackungsindustrie, die Logistikbranche und der Handel zusammenarbeiten müssen, um sinnvolle Lösungen zu entwickeln und in die Tat umzusetzen.

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