Personalisierung: dein Kunde im Fokus

Stell dir vor, du könntest jedem deiner Kunden eine individuelle Marketingbotschaft senden, die genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Klingt für dich noch nach Zukunftsmusik? Mit KI ist das tatsächlich schon heute möglich. KI-Systeme analysieren Kundenverhalten in Echtzeit und ermöglichen es dir, personalisierte E-Mails, Produktempfehlungen und auch individuelle Angebote zu erstellen. Das angepeilte Resultat ist ein Kunde, der sich verstanden und wertgeschätzt fühlt.

Praktische KI-Tools für dein Marketing

Wie kannst du diese Technologie konkret nutzen? Es gibt eine Vielzahl an KI-Tools auf dem Markt, die dich unterstützen können. Chatbots, die Kundenanfragen automatisch beantworten, sind nur ein Beispiel. Analysetools, die eure Kampagnen in Echtzeit auswerten und Optimierungsvorschläge liefern, sind ein anderes. Der Clou: Diese Tools lernen kontinuierlich dazu und werden mit der Zeit immer besser in dem, was sie tun.

Effizienzsteigerung: Automatisierung macht’s möglich

Eine der größten Herausforderungen im Marketing ist es, effizient zu arbeiten. Wahr ist: Du kannst wirklich sehr, sehr viel Zeit mit Tools und Analysen verbringen, ohne wirklich weiterzukommen. Auch hier kann KI nützlich sein. Sie kann bei Bedarf selbst riesige Datenmengen in Sekundenschnelle analysieren, Trends erkennen und Vorhersagen treffen. Das bedeutet zum Beispiel, dass du schneller auf Marktveränderungen reagieren und deine Strategien entsprechend anpassen kannst. Ein Beispiel: KI-gesteuertes Lead-Scoring bewertet deine Kontakte automatisch und hilft dir zu erkennen, welche Leads die höchste Conversion-Wahrscheinlichkeit haben.

KI-gesteuertes Lead-Scoring: Eine kurze Einführung

Stell dir vor, du hast einen gut besuchten Online-Shop. Einige schauen nur kurz vorbei, andere verbringen Zeit auf bestimmten Produktseiten, und wieder andere legen Artikel in den Warenkorb. Jeder dieser Besucher ist ein potenzieller Kunde – ein sogenannter Lead. Aber nicht alle Leads sind gleich. Einige sind wahrscheinlicher bereit zu kaufen als andere. Hier setzt KI-gesteuertes Lead-Scoring an.

Was ist Lead-Scoring?

Lead-Scoring ist eine Methode, um zu bewerten, wie „heiß“ oder kaufbereit ein Lead ist. Traditionell wurde dies manuell gemacht, indem bestimmte Aktionen der Leads mit Punkten bewertet wurden. Beispielsweise könnte jemand, der einen Newsletter abonniert, 10 Punkte erhalten, während jemand, der ein Produkt in den Warenkorb legt, 20 Punkte bekommt. Je höher die Punktzahl, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Lead kauft.

Wie hilft dir die KI dabei?

KI-Systeme können wesentlich mehr Daten viel schneller verarbeiten als Menschen. Statt sich auf einige wenige Aktionen zu beschränken, analysiert KI das gesamte Verhalten der Leads auf deiner Website – welche Seiten sie besuchen, wie lange sie bleiben, welche Produkte sie ansehen und vieles mehr. Sie lernt, welche Verhaltensmuster oft zu einem Kauf führen und welche eher nicht. Je mehr Daten sie sammelt und analysiert, desto besser und genauer wird ihre Fähigkeit, zutreffende Vorhersagen zu treffen. 

Nach der Analyse gibt sie jedem Lead eine bestimmte Punktzahl. Beispielsweise könnte ein Lead, der mehrere hochpreisige Produkte betrachtet hat, eine höhere Punktzahl erhalten als jemand, der nur kurz auf der Startseite war.

Im nächsten Schritt werden die Leads mit den höchsten Punktzahlen als besonders kaufbereit eingestuft. Diese Informationen sind wertvoll, weil du nun einen Einblick hast, auf welche Kontakte du dich konzentrieren solltest. Dein Vorteil: Anstatt Zeit und Ressourcen auf Leads zu verschwenden, die wahrscheinlich nicht kaufen werden, kannst du dich auf die konzentrieren, die es wahrscheinlich tun werden. Das Ergebnis? Mehr Verkäufe bei weniger Aufwand.

Hier sind einige Beispiele für Tools, die KI-gesteuertes Lead-Scoring ermöglichen:

  • HubSpot: Ein Schwergewicht in der Marketing-Automatisierung, das maschinelles Lernen für tiefgreifendes Lead-Scoring nutzt, basierend auf Nutzerengagement und Kaufpotenzial.
  • Marketo: Ein renommiertes Tool, das KI einsetzt, um Leads durch ihr Online-Verhalten und weitere individuelle Kriterien zu bewerten, für eine maßgeschneiderte Marketingansprache.
  • Pardot (Salesforce): Spezialisiert auf B2B, verwendet es die Salesforce Einstein KI, um Lead-Daten zu analysieren und qualifizierte Verkaufschancen zu identifizieren, wodurch präzisere Prognosen möglich werden.
  • SharpSpring: Ein Allrounder in der Marketing-Automatisierung, der KI zur Optimierung des Lead-Scorings verwendet, um Verhaltensmuster effektiv zu erkennen und Leads priorisiert zu behandeln.
  • LeadSquared: Fokussiert auf Marketing- und Vertriebsautomatisierung, bietet es ein dynamisches, KI-basiertes Lead-Scoring, das sich adaptiv an Nutzerverhalten anpasst, für eine genauere Lead-Einschätzung.

In unserem Beitrag „Die Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Kundenservicebranche” findest du weitere Informationen unter anderem zur Frage der Themen-Bubble und zur Wichtigkeit der Datenqualität.

Beispiel einer KI-gesteuerten Marketing-Kampagne

Damit die ganze Theorie verständlicher wird, soll ein Praxisbeispiel helfen: Stell dir vor, du führst einen Online-Shop für Sportartikel und planst eine personalisierte E-Mail-Kampagne. Das KI-Tool hilft bei der Prüfung des Kaufverhaltens deiner Kunden und filtert ihre Vorlieben heraus. Auf dieser Basis werden Angebote zusammengestellt, die an die getätigten Einkäufe anknüpfen. Ein Kunde, der kürzlich Laufschuhe gekauft hat, erhält beispielsweise eine E-Mail mit Vorschlägen für Laufbekleidung und Zubehör -  oder auch für ein Laufcamp bei deinem Partner. So versorgst du ihn mit Angeboten, die wahrscheinlich zu ihm passen. 

Nicht alles machen, was geht

Bei aller Begeisterung für die Vorteile von KI solltest du sorgfältig abwägen, wie du sie konkret einsetzt. Natürlich darfst du auch rechtliche Grenzen nicht überschreiten.  Verlier deine ethische Grundhaltung nicht aus den Augen, achte weiterhin auf Datenschutz und verlass dich nicht blind auf das, was dir irgendein KI-gestütztes Tool dir ausspuckt. Dein Kopf, dein Herz und dein Bauchgefühl müssen eingeschaltet bleiben. Außerdem gilt nach wie vor: Menschen kaufen von Menschen. Das gilt gerade in einer Zeit, in der Automatisierungen und künstliche Intelligenz ins Unermessliche zu wachsen scheinen. Deine Persönlichkeit bleibt ein wesentlicher Faktor in deinem Business, KI unterstützt nur.  Beides clever miteinander zu verbinden, ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt.

Fazit: KI dient als Partner für werteorientiertes Marketing, aber…

…sie bringt Herausforderungen mit sich. KI im Marketing kann als echte Hilfe dienen, um effizienter zu arbeiten und die eigenen Marketingbemühungen mit den Werten und Zielen deines Unternehmens in Einklang zu bringen. Dabei sind KI-Tools mehr als Werkzeuge für Routineaufgaben. Sie können unter anderem komplexe Datenanalysen durchführen und kreative Prozesse fördern. Allerdings darf dies nicht über die Notwendigkeit hinwegtäuschen, eine ausgewogene Balance zwischen menschlicher Intuition und maschineller Genauigkeit zu finden. Es ist eine Entwicklung, die neben Chancen auf effizienteres und tiefes Kundenverständnis auch die Verantwortung mit sich bringt, ethische und datenschutzrechtliche Aspekte stets im Auge zu behalten. KI im Marketing ist kein Allheilmittel, sondern ein Werkzeug, das mit Bedacht eingesetzt, zeitsparende Prozesse und qualitativ hochwertige Ergebnisse ermöglicht.

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