Keine Panik - du bist in bester Gesellschaft und es gibt Lösungen
Tatsächlich wirken die Doppelbelastung und das finanzielle Risiko einer Gründung als alleinerziehende Person einschüchternd. Doch mit der richtigen Planung und Unterstützung ist es in deinem Tempo machbar. Wichtig ist, dass weder das Kind noch die Arbeit oder die eigene Gesundheit zu kurz kommen. Dafür braucht es höchst genaue Planung und realistische Erwartungen.
Das Gründungsmodell an verfügbare Zeit anpassen
Flexibilität ist für Solo-Selbstständige mit Kind das A und O. Überlege dir schon im Vorfeld, wann und wo du arbeiten kannst. Optimal ist meist eine Tätigkeit im Home-Office, sodass keine langen Arbeitswege anfallen und du bei Bedarf daheim einspringen kannst. Plane deine Arbeitszeiten um die Routinen deines Kindes herum: Zum Beispiel kannst du konzentriert arbeiten, während das Kind in der Schule oder im Kindergarten betreut ist, schläft oder anderweitig beschäftigt ist. Fest eingeplante Arbeitsblöcke – etwa vormittags, während dein Kind betreut ist, oder abends nach der Bettgehzeit – helfen, dem Geschäft regelmäßig Zeit zu widmen. Dabei lautet ein guter Rat erfahrener Gründer, die diese Situation bereits durchlebt haben, dass du stets Pufferzeiten von 80–100 % einplanen solltest. Du weißt sicher, dass sich Kinder selten strikt an Zeitpläne halten. Es ist die Regel, dass dein Tagesablauf spontan geändert werden muss, nicht die Ausnahme.
Ein weiterer Aspekt ist, das Business-Modell an deine Verfügbarkeiten anzupassen. Wähle möglichst ein Geschäft, bei dem du zeitlich und örtlich flexibel bleiben kannst. Wenn beispielsweise feste Öffnungs- oder Servicezeiten schwer einzuhalten sind, könnte ein Online-Geschäft oder freiberufliche Tätigkeit ideal sein. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, zunächst nebenberuflich zu gründen oder langsam zu starten, bis das Business genug abwirft. So kannst du die Arbeitsbelastung behutsam steigern und dich sowie dein Kind an die neue Situation gewöhnen.
Geeignete Geschäftsmodelle für Alleinerziehende
Grundsätzlich kommen viele Branchen infrage – entscheidend ist, wie du das Geschäftsmodell konzipierst. Besonders bewährt haben sich jedoch Modelle, die unabhängig von festen Zeiten und Orten funktionieren. Hier einige Geschäftsideen und -felder, die sich gut mit dem Alltag Alleinerziehender vereinbaren lassen:
- Home-Office-Dienstleistungen: Tätigkeiten, die komplett von zuhause aus am Rechner erledigt werden können, sind ideal. Online-Jobs bieten den Vorteil, dass du sie erledigen kannst, während das Kind spielt oder schläft, und oft genügen schon ein Laptop und Internetanschluss. Viele dieser Aufträge lassen sich asynchron abarbeiten, sodass Pausen wegen Kinderbetreuung kein echtes Problem sind.
- Online-Handel und DIY-Produkte: Kreative Geschäftsideen, bei denen du selbst Produkte herstellst oder beschaffst und online verkaufst, bieten viel Flexibilität. Die Arbeit – vom Design bis zur Fertigung – kann zuhause stattfinden und in freie Zeitfenster gelegt werden. Dein Kind kann je nach Alter vielleicht sogar spielerisch mithelfen oder neben dir basteln. Lediglich für Versand oder Materialeinkauf musst du ab und zu das Haus verlassen.
- Digitale Inhalte und Bildung: Auch das Erstellen digitaler Produkte oder Content kann lukrativ und familienfreundlich sein. Zum Beispiel könntest du dein Wissen über einen Blog, YouTube-Kanal oder Podcast teilen und über Werbepartner Geld verdienen. Gerade „Mom- und Dad-Themen“ wie Familienorganisation, Kochen mit Kindern oder Erziehungstipps sind online gefragt . Alternativ kannst du Onlinekurse (E-Learning) entwickeln, wenn du in einem Gebiet Expertise hast – von Sprachangeboten bis Yoga-Kurse ist vieles denkbar.
- Dienstleistungen mit flexibler Terminlage: Überlege, ob du eine freiberufliche Dienstleistung anbieten kannst, bei der du Termine selbst legen oder einschränken darfst. Beispielsweise Beratung, Coaching oder Ähnliches.
Effizientes Zeitmanagement: Arbeit und Familie organisieren
Ein gutes Zeitmanagement entscheidet mit darüber, ob du den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Geschäftsaufbau schaffst, ohne auszubrennen. Hier einige erprobte Tipps, wie du deinen Alltag strukturieren kannst:
- Freie Zeitfenster erkennen und fest einplanen: Verschaffe dir zunächst einen Überblick, wie viel Zeit du realistisch pro Tag für die Arbeit hast. Schau auf den Rhythmus deines Kindes: Wann schläft es? Wann ist es in der Kita/Schule oder bei Aktivitäten? Plane feste Arbeitsblöcke in diesen Phasen ein.
- Prioritäten setzen und fokussieren: Als Solo-Selbstständige/r mit Kind kannst du nicht alles auf einmal erledigen. Lerne daher, zu unterscheiden, was wirklich wichtig ist. Schreibe dir eine Prioritätenliste mit den dringendsten Geschäfts-Aufgaben. Konzentriere dich darauf und lass weniger Wichtiges auch mal liegen oder verschiebe es auf ruhiger Zeiten. Perfektionismus ablegen ist hier entscheidend, denn es schont die Nerven aller Beteiligten.
- Multitasking vermeiden: Auch wenn Eltern wahre Multitasking-Künstler sein müssen, bei der Arbeit ist es oft kontraproduktiv. Wenn du versuchst, neben dem Kochen E-Mails zu schreiben und dabei das Kind zu beaufsichtigen, leidet am Ende jede Aufgabe. Plane kürzere, ungestörte Fokus-Zeiten für wichtige Arbeitsaufgaben ein. So arbeitest du unterm Strich schneller und mit weniger Fehlern.
- Pausen und Auszeiten einbauen: Gerade wenn alles auf einmal zu viel wird, ist es wichtig, auch mal durchzuatmen. Gönn dir kleine Auszeiten, selbst wenn es nur 30 Minuten mit einem Buch sind. Solche Ruhephasen laden deine Akkus auf und verhindern, dass du dich übernimmst. Nur wenn es dir gut geht, kannst du auf Dauer Familie und Business meistern.
Outsourcing und Unterstützung im Alltag nutzen
Als Alleinerziehende/r musst du nicht alles alleine stemmen – weder im Unternehmen noch zuhause. Im Gegenteil: Erfolgreiche Mom- oder Dadpreneurs zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie Hilfe anzunehmen wissen. Überlege dir also, welche Aufgaben du delegieren oder auslagern kannst, um dich zu entlasten.
- Eine verlässliche Betreuungslösung ist Gold wert. Kita, Kindergarten, Hort oder Tagesmutter/-vater betreut dein Kind. In Kombination mit einem Babysitter aus der Nachbarschaft für ein paar Stunden pro Woche, lässt sich daraus ein stabile Netzwerk weben. Falls das Budget knapp ist, erkundige dich nach ehrenamtlichen Angeboten wie dem Projekt wellcome, bei dem ehrenamtlich engagierte Personen junge Familien zeitweise entlasten. Selbst Co-Working-Spaces mit Kinderbetreuung gibt es mittlerweile in einigen Städten (z. B. das Rockzipfel Leipzig oder CoWorking Toddler in Berlin). Externe Betreuung zu nutzen verschafft dir konzentrierte Arbeitszeit, und dein Kind profitiert von neuen Eindrücken und Kontakten.
- „Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen“. Dieses Sprichwort gilt umso mehr, wenn man gleichzeitig ein Unternehmen großzieht. Suche den Kontakt zu anderen Eltern in ähnlicher Lage. Vielleicht kannst du mit befreundeten Müttern/Vätern eine Betreuungs-Tauschbörse einrichten: Zum Beispiel passen drei befreundete Alleinerziehende reihum auf die Kinder der anderen auf – jeder übernimmt an einem Nachmittag die Rasselbande, sodass die anderen zwei freie Nachmittage für Arbeit oder Erholung haben. Solche Absprachen kosten nichts und schaffen allen Beteiligten Freiräume. Auch Großeltern oder der andere Elternteil - falls verfügbar - können Teil deines Netzwerks sein – nutze jede Hilfe, die angeboten wird. Tritt Online-Gruppen oder lokalen Initiativen für Mompreneurs/Väter in der Gründung bei. Der Austausch von Erfahrungen, Tipps und auch mal das gegenseitige Mutmachen sind gratis.
Mit Planung und Unterstützung erfolgreich gründen
Alleinerziehend zu gründen bedeutet zweifellos eine besondere Doppelrolle. Entscheidend sind eine realistische Planung, die Wahl eines passenden Geschäftsmodells und das Annehmen von Unterstützung. Organisiere deinen Tag mit festen Arbeitszeiten und Puffern, setze klare Prioritäten und gönn dir auch mal Pausen. Und vor allem: Trau es dir zu! Viele Mütter und Väter haben als Solo-Selbstständige erfolgreich ein Business aufgebaut, gerade weil sie gelernt haben, effizient zu arbeiten und kreativ zu organisieren.
Auch wenn es unternehmerische Rückschläge geben mag, bleibe flexibel und nachsichtig mit dir selbst. Dein Business wird vielleicht langsamer wachsen als das von kinderlosen Gründer/innen, und das ist okay. Dafür schaffst du dir die Freiheit, sowohl beruflich als auch familiär deinen eigenen Weg zu gehen. Mit einem starken Netzwerk im Rücken, einer guten Portion Disziplin, Gelassenheit und der Motivation, für dich und dein Kind etwas aufzubauen, wirst du die Gratwanderung zwischen Care-Arbeit und Unternehmertum meistern.
Hinweis: Recherchiert mit Unterstützung von KI. Strukturiert, geschrieben, geschärft und verantwortet von der Autorin.
Quellen:
Billomat Alleinerziehend selbstständig – (wie) geht das?
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Businessheldinnen Selbstständig als Alleinerziehende – geht das?
KKH Kaufmännische Krankenkasse Zeitmanagement für Alleinerziehende: Mehr Freizeit, weniger Stress