Hintergründe der geringen Frauenquote

Woran mag es liegen, dass Frauen in der Gründerszene weniger stark vertreten sind? Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, die allesamt ein Körnchen Wahrheit in sich tragen. In jedem Fall gilt, dass mehrere Gründe eine Rolle spielen und dass jeder Fall einzeln zu betrachten ist. Manche Frauen gründen nicht, weil sie stark in familiäre Verpflichtungen eingebunden sind. Andere trauen sich nicht zu, die vielfältigen Anforderungen zu erfüllen und stellen ihr Licht unter den Scheffel. Viele Frauen sehen keinen Anlass, aus einem sicheren Anstellungsverhältnis auszutreten und in ein selbständiges Leben zu starten. Woran auch immer es scheitert, ein Plus an Information würde zumindest helfen, mehr Frauen dazu zu animieren, sich unternehmerisch zu betätigen.

Ist die Startup-Zukunft weiblich?

Vor dem Hintergrund einer übergeordneten Ebene betrachten könnte es sein, dass sich die Gründungsaktivitäten von Frauen in der Zukunft verstärken. Dies gilt nicht nur deshalb, weil sich verschiedene Organisationen immer mehr mit der Förderung von frauenspezifischen Gründungsabsichten beschäftigen, sondern auch, weil sich das allgemeine Klima in der Startup Szene zunehmend verändert. Die Zukunft setzt generell verstärkt auf soziale und nachhaltige Geschäftsmodelle und genau in diesem Bereich spielen Frauen ihre Stärken aus. Allerdings müssen Frauen selbst aktiv werden und ihre Geschäftsideen zu profitablen Geschäftsmodellen weiterentwickeln.

Frauen sind in bestimmten Branchen überdurchschnittlich oft vertreten

Vergleicht man die unternehmerischen Prioritäten von Frauen und Männern, fällt auf, dass sich diese vor allem im sozialen Bereich erheblich voneinander unterscheiden. Das Thema Social Entrepreneurship spielt laut Female Founders Monitor für 54,1 % der Frauen, jedoch nur für 39,4 % der Männer eine Rolle. Auch hinsichtlich der Thematik Green Economy haben Frauen die Nase vorn. 39 % der Gründerinnen stehen hier 35,8 % der Gründer gegenüber. Bei den Ökonomischen Zielen hingegen tun sich insbesondere die Männer hervor. 82 % der Gründer räumen dem Aspekt eine hohe Priorität ein, während es bei den Frauen lediglich 68,6 % sind. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass Frauen ihre Motivation vor allem aus übergeordneten Zielen wie ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit beziehen. Geschäftsmodelle unter weiblicher Führung lassen sich damit stärker dem Bereich zuordnen, der sich im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Gesellschaft ansiedelt. Die speziellen kommunikativen Fähigkeiten von Frauen und ihr Verständnis von zwischenmenschlichen, sozialen und gesellschaftlich relevanten Themenbereichen könnte sich für gründungswillige Frauen vorteilhaft auswirken.

Innovationen im Bildungs- und Gesundheitswesen sind auch weiblich

Gründerinnen sind bereits heute im Bildungs- und Gesundheitswesen verhältnismäßig häufig zu finden. Etwa 25 % aller von Frauen geleiteten Startups ist hier verortet.  Dazu gehört zum Beispiel die Firma inveox.

inveox: Automatisierung und Digitalisierung von Proben in Pathologielaboren

Hinter inveox stecken Maria und Dominik Sievert. Sie stellten fest, dass bei der üblichen manuellen Erfassung von Daten zur Krebsdiagnose in Pathologielaboren vermeidbare Fehler auftreten. inveox ist eine Automatisierungslösung, bei der die Daten digital erfasst und entsprechende schnell ausgewertet werden können.

Maria Sievert schöpft aus ihren zwischenmenschlichen Kompetenzen wertvollen Input und kombiniert diesen mit ihrer Fähigkeit des rationalen Denkens. Maria sagt, dass wirtschaftliches Denken und Handeln selbstverständlich notwendig ist, um erfolgreich zu sein. Doch es ist nicht die einzige Qualität, die zum Erfolg führt. Auf lange Sicht sind nach Marias Auffassung zwischenmenschliche, emotionale Faktoren für das Unternehmenswachstum mindestens ebenso wichtig. Der Erfolg gibt ihr recht. inveox erhielt bereits 2017 die Auszeichnung “StartUp des Jahres“ , wurde 2018 in der Forbes Liste der “Vielversprechendsten Startups“ geführt, war 2019 in der Finalrunde des Deutschen Innovationspreises und belegte 2020 den 3. Platz als Digitales Startup des Jahres.

Wie wichtig sind Netzwerke?

So viel öffentliche Aufmerksamkeit wie sie inveox erhält, motiviert auch andere Frauen, macht ihnen Mut und schenkt Zuversicht. Doch wirtschaftlicher Erfolg hat wenig mit Hoffnung und Zuversicht zu tun. Was zählt, sind andere Faktoren. Ein wichtiger Faktor sind die Kontakte, die Unternehmerinnen und Unternehmer knüpfen, pflegen und bei Bedarf aktivieren können. Netzwerken geht vielen Frauen leicht von der Hand. Sie haben oft ein stabiles soziales Umfeld mit vielen gewachsenen, vertrauensvollen Beziehungen und Kontakten, doch sie nutzen sie mitunter nicht zu ihrem Vorteil aus.

Netzwerke schaden nur dem, der sie nicht hat. Dies gilt auch für Gründerinnen. Fehlen die Ressourcen oder werden die Ressourcen nicht aktiviert, wird es schwer, die Selbständigkeit erfolgreich zu realisieren. Abgesehen davon, dass vielen Frauen weniger häufig finanzielle Unterstützung zugesagt wird, sei es von Banken oder von privaten Investoren, fehlt Gründerinnen oftmals der Zugang zu hilfreichen Business-Netzwerken. Diese Netzwerke kommen oftmals über den Umweg eines Mentorings oder über die Zusammenarbeit mit engagierten Investoren zustande.

Sichtbar werden mit unübersehbaren Aktivitäten

Gründerinnen sollten bereits im frühzeitig deutlich aktiver werden und ihre Fähigkeiten zur Kommunikation entsprechend nutzen. Es gibt medienwirksame Wettbewerbe, spannende Vereinigungen und Business-Clubs, Verbände und Arbeitsgruppen, die automatisch zu mehr sichtbarkeit verhelfen. Doch wer sich nicht bewegt und wartet, dass “sich etwas ändert”, kann lange warten. Sich zu beklagen, dass die Geschäftswelt männlich dominiert ist, hilft nicht dabei, das unternehmerische Klima zu ändern. Nur Aktivität am Markt mit von Frauen geführten Unternehmen ist ein geeignetes Mittel, die weibliche Seite des Unternehmertums zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.

Gerade, wenn Gründerinnen keine Investoren suchen, sondern ganz im Sinne des Gründens mit Komponenten an einem stimmigen Geschäftskonzept feilen, das ohne Fremdfinanzierung auskommt, sind Netzwerke das A und O, erst recht in der so wichtigen, Anfangsphase.

Es kommt darauf an, sich gegenseitig zu unterstützen. Wer anfangs in ein solches Netzwerk eintaucht und Hilfe beansprucht, gibt diese später an Frauen und ihre jungen, aufstrebenden Unternehmen weiter. So helfen Frauen einander und stärken sich gegenseitig. Natürlich dürfen und sollten Netzwerke auch männliche Partner beinhalten, so lässt sich das volle Potenzial anzapfen.

Was kann das Komponentenportal für Female Entrepreneurs tun?

Wir haben viel für dich zu bieten und unterstützen dich gerne in allen Phasen deiner Geschäftstätigkeit. Sofern du noch an deinem Geschäftskonzept arbeitest, könnten dir unsere Komponenten aus dem Bereich der Konzeptentwicklung und Umsetzung helfen. Angefangen vom Check des Entrepreneurial Designs über die Prüfung deiner Zahlen bis hin zum Verkaufsstart auf einer kostenlosen Website findest du bei uns gezielte Unterstützung.

Schau dich auch gerne in unseren Kategorien zur Kundengewinnung, zur Organisation und Logistik um. Wenn du Fragen hast, melde dich bitte. Wir helfen dir gerne dabei, die für dich geeigneten Komponenten zu finden, die den Einstieg ins Business, die Führung und Weiterentwicklung erleichtern. 

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