Storytelling: Vom Flirten und Pitchen
Der erste Pitch ist wie der Flirt mit einem Unbekannten. Sie müssen die Blicke auf sich ziehen und in relativ kurzer Zeit einen Spannungsbogen aufbauen. Nur dann steigt das Interesse an Ihrer Person bzw. an Ihrer Geschäftsidee. Eine empfehlenswerte Möglichkeit ist, eine überzeugende Geschichte zu erzählen. Denn Geschäftspartner, Mentoren, Investoren und andere Interessengruppen entscheiden nicht nur mit dem Kopf, sondern auch und vor allem mit dem Herz und dem Bauch. Deshalb ist eine gute Geschichte rund um Ihr Produkt oder Ihre Geschäftsidee ein universell einsetzbares Mittel, um Interesse zu wecken.
Der Aufbau der Geschichte soll Spannung erzeugen. Gelingt Ihnen der Spannungsbogen, dann sind die Zuhörer und Zuschauer fasziniert, hängen an Ihren Lippen und verfolgen jedes Ihrer Worte. Storytelling ist eine erlernbare Technik aus der Welt der Schriftsteller. Wenden Sie diese Technik an und verkürzen Sie sie auf das Wesentliche. Das Nadelöhr ist die sehr kurze Zeit, die Ihnen zur Verfügung steht. Wir nehmen Ihnen die Hauptarbeit ab und liefern Ihnen einen Vorschlag, wie Sie professionelles Storytelling im Turbomodus auf Ihren Pitch übertragen können.
Eine Geschichte zaubern: Das ist Ihr Pitch-Deck
Es gibt ein Problem – Sie haben die Lösung. Und Ihre Lösung ist logisch, quasi unausweichlich, im besten Fall perfekt konzipiert und nicht zu entkräften.
Im Prinzip müssen Sie mit Ihrer Geschichte in aller Kürze deutlich machen, was genau in der Welt schief läuft und welche Lösung quasi zwingend auf der Hand liegt. Außerdem müssen Sie darlegen, warum Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung die händeringend gesuchte Lösung liefert und weshalb Sie damit erfolgreich sind oder sein werden.
- Beschreiben Sie zuerst das Problem. Verwenden Sie dazu nicht mehr als zwei Präsentationsfolien.
- In der dritten Folie liefern sie die Lösung zum geschilderten Problem.
- Nun folgen zwei weitere Problemfolien...
- … und darauf Ihre nächste Lösungsfolie.
- Dieses Prinzip können Sie noch ein oder zweimal wiederholen. Mehr als 10 Folien sollten es jedoch nicht werden.
Solange sie kurzweilig und überzeugend präsentieren, ein wenig aus dem Rahmen fallen und unkonventionell auftreten, sind sie im Rennen. Die Folien sollten deshalb auf keinen Fall zu überfrachtet sein, sondern sich aufs Wesentliche konzentrieren. Ihr Ziel ist es ja nicht, die Interessenten bis ins letzte Detail über ihre Geschäftsidee zu informieren. Ihr Ziel ist es, die ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, neugierig zu machen und dafür zu sorgen, dass die Zuhörer mehr über Sie wissen wollen. Und das können sie ja auch – im anschließenden, persönlichen Gespräch.
Die konventionellen Folien haben Platz, wenn es zu diesem Gespräch im Anschluss an den Pitch kommt. Wenn Sie Ihre Präsentation knackig und knapp vorbereiten, und dennoch durchblicken lassen, dass Sie sich detailliert in alle Richtungen eingearbeitet haben, dann haben Sie ganz viel richtig gemacht und Fortuna auf Ihrer Seite.
Information, Witz & Kreativität
Ein aussichtsreicher Pitch ist kurzweilig, informativ und mitreißend. Weniger ist mehr, das gilt insbesondere für den Informationsgehalt eines gelungenen Pitches. Allerdings ist es extrem wichtig, das Backbone Ihrer Geschäftsidee mit seinen tragenden Säulen sauber und verständlich zu vermitteln. Die Reduzierung auf das Wesentliche erfordert Mut und absolut geordnete Gedanken in Form von überzeugenden Argumentationsketten. Und natürlich kann es nicht schaden, wenn Sie Ihre Präsentation mit ansprechenden, witzigen, kultigen oder amüsanten Fotos auflockern. Perfektion war gestern, heute ist Kreativität und Authentizität gefragt.