Pre-Sales – was steckt dahinter?

Du gibst deiner Idee eine konkrete Form, bietest sie in vereinfachter Weise an und schaust, ob Menschen bereit sind, dafür Geld in die Hand zu nehmen. Dabei musst du nicht alles vorab entwickeln oder produzieren. Eine einfache Landingpage, die dein Angebot erklärt und erste Vorbestellungen oder Newsletter-Anmeldungen erlaubt, kann schon ausreichen. Bereits diese kleinen Schritte zeigen dir: Wird das Angebot überhaupt wahrgenommen? Gibt es echtes Interesse – oder bleibt es bei höflichem Zuspruch im Bekanntenkreis?

Statt ein aufwendiges Produkt zu bauen, das später niemand kauft, holst du dir das Feedback vorher. Das schont Ressourcen und auch deine Nerven. Viele Startups scheitern nicht an der Idee, sondern daran, dass sie Annahmen treffen, die nie überprüft wurden. Pre-Sales ist also keine Marketingmasche, sondern ein Werkzeug für strukturiertes unternehmerisches Lernen. Es zwingt dich, konkret zu werden: Welches Problem löst dein Produkt eigentlich? Und für wen genau?

Für wen lohnt sich das?

Besonders hilfreich ist dieser Ansatz, wenn du gerade erst startest, wenig Kapital zur Verfügung hast oder dein Geschäftsmodell flexibel und modular gedacht ist. Wer nicht alles selbst machen muss, sondern Prozesse auslagern oder auf vorhandene Tools zurückgreifen kann, minimiert Fixkosten. Ein weiterer Vorteil ist, dass du dich auf den Abgleich mit dem Markt konzentrieren kannst.

Natürlich ist Pre-Sales nicht für jedes Vorhaben ideal. Manche Produkte brauchen technische Reife oder rechtliche Prüfungen, bevor sie sich zeigen dürfen. Aber für viele Ideen – gerade im digitalen, kreativen oder beratenden Bereich – ist ein früher Test möglich und sinnvoll. Auch für physische Produkte kann der Vorverkauf funktionieren: Erst wenn eine relevante Menge an Bestellungen zusammenkommt, wird produziert. So vermeidest du Lagerkosten und Überproduktion.

Besonders spannend wird es, wenn du deine Vorverkäufe mit Rückmeldungen aus der Community verknüpfst. Was gefällt? Was fehlt? Was wäre ein echter Mehrwert? Diese Fragen kannst du gemeinsam mit deiner Zielgruppe beantworten und dadurch ein Angebot entwickeln, das wirklich trifft.

Beispiele, die Mut machen

Einige bekannte Projekte zeigen, wie wirkungsvoll dieser Weg sein kann. Das Münchner Startup Bragi etwa finanzierte seine ersten smarten In-Ear-Kopfhörer über Kickstarter. Auch das deutsche Online-Magazin Krautreporter sammelte schon vor dem Start über 900.000 Euro durch Vorab-Abos ein. Und selbst im Kulturbereich funktioniert das Prinzip: Der Stromberg-Kinofilm wurde mit einer Million Euro aus der Community realisiert, bevor die erste Szene gedreht war.

Auch kleinere, weniger prominente Gründer:innen profitieren. Einzelpersonen, die Kurse, Bücher oder digitale Tools anbieten wollen, testen über Pre-Sales, ob ihr Angebot überhaupt auf Interesse stößt. Manchmal reichen ein gutes Erklärvideo und ein Zahlungslink, um binnen weniger Tage zu erfahren, ob sich die Idee trägt. Selbst der Verkauf von Gutscheinen, Beta-Versionen oder Mitgliedschaften kann ein realistisches Stimmungsbild liefern. Wichtig ist: Du lernst durch echtes Verhalten, nicht durch Spekulation.

Wie du Pre-Sales angehst

Du musst dafür kein IT-Profi sein. Tools wie Jimdo oder WordPress helfen dir, eine einfache Website aufzusetzen. Newsletter-Programme und Zahlungsanbieter lassen sich schnell integrieren. Wichtig ist, dass du klar kommunizierst, was du anbietest und was (noch) nicht verfügbar ist. Transparenz ist kein Nachteil, sondern Teil der Glaubwürdigkeit. Menschen kaufen lieber bei jemandem, der ehrlich sagt, wo das Projekt steht, als bei Hochglanzversprechen ohne Substanz.

Viele Gründer*innen starten mit einer simplen Seite, erklären ihr Produkt in wenigen Absätzen, fügen ein ansprechendes Bild hinzu und bieten eine Möglichkeit zur unverbindlichen Vorbestellung. Wer mutiger ist, kann sogar direkt mit Zahlungsoption arbeiten. Auch hier gilt: Ehrlichkeit schützt vor Missverständnissen. Wenn du schreibst, dass die Lieferung in drei Monaten erfolgt, wissen Interessierte, worauf sie sich einlassen.

Du kannst verschiedene Varianten testen, etwa unterschiedliche Preise, Produktfeatures oder Zielgruppenansprachen. Was funktioniert? Welche Kombination löst Reaktionen aus? Mit einfachen A/B-Tests findest du es heraus. Besonders wertvoll: Jede echte Vorbestellung ist ein Vertrauensbeweis und ein starker Hinweis darauf, dass dein Konzept Substanz hat.

Was du im Blick behalten solltest

Pre-Sales ist kein Freifahrtschein. Wenn du zu viel versprichst und zu wenig lieferst, kann das Vertrauen schnell verspielt sein. Damit torpediert du die Basis für spätere Geschäftsbeziehungen. Auch rechtlich solltest du vorbereitet sein: Sobald Geld fließt, gelten bestimmte Pflichten. Rückerstattungen, Lieferzeiten, Produktqualität – all das will geregelt sein.

Außerdem beweist ein erfolgreicher Vorverkauf, dass Menschen dein Produkt wollen. Doch es heißt nicht automatisch, dass sie es wiederholt kaufen oder gar weiterempfehlen. Deshalb ist Pre-Sales vor allem eines: ein Test. Und wie bei jedem guten Experiment gilt es, genau hinzuschauen. Wer bestellt? Warum? Was überzeugt und was nicht? Rechne auch mit unerwarteten Herausforderungen. Was, wenn du plötzlich mehr Bestellungen erhältst, als du liefern kannst? Wie skalierst du dann? Und wie sicherst du gute Qualität bei steigendem Tempo? Es lohnt sich, frühzeitig über diese Fragen nachzudenken. Plane lieber konservativ und erfülle deine Zusagen, als Erwartungen zu wecken, die du nicht halten kannst.

Fazit: Probieren geht über Planen

Wenn du eine Idee hast, die dir keine Ruhe lässt, dann probiere sie aus. Nicht theoretisch, sondern praktisch. Pre-Sales ist kein Allheilmittel, aber ein ehrlicher Spiegel. Du erkennst, ob deine Zielgruppe bereit ist, mitzugehen. Und du lernst schneller, wo du noch nachjustieren musst. Das spart Geld, Zeit und Frust.

Vor allem aber bringt dich dieser Weg in Kontakt mit den Menschen, für die du etwas entwickelst. Und das ist oft wertvoller als jedes Investment. Du bekommst früh Impulse, die dein Angebot besser machen. Das ist kluge Gründungskultur. Pre-Sales-Strategien bieten dir die Chance, mit wenig Kapital Wirkung zu entfalten. Sie helfen dir, Risiken zu erkennen, bevor sie teuer werden. Und sie geben dir die Freiheit, dein Projekt mit den richtigen Fragen zu starten. Wenn du offen bleibst, flexibel denkst und bereit bist zuzuhören, kann dieser Weg weit führen. 

 

Hinweis: Recherchiert mit Unterstützung von KI. Strukturiert, geschrieben, geschärft und verantwortet von der Autorin.

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