Aus Träumen Fakten schaffen
Sie haben geträumt und Sie haben einige Ideen gefunden, die Sie begeistern. Der nächste Schritt besteht in der Recherche. Nehmen Sie Ihre Ideen und besorgen Sie sich Informationen. Fangen Sie an zu recherchieren und finden Sie heraus, wie Sie ihre Ideen mit Realitäten stärken können. Sie werden sehr wahrscheinlich recht viele kleine Informationsbausteine sammeln und zusammensetzen. Professor Günter Faltin spricht gar von zig tausenden von Informationsteilchen und von Jahren bis Jahrzehnten, die manche Geschäftsideen reifen, bis ein tragfähiges und marktgängiges Konzept entstanden ist. Doch lassen Sie sich davon nicht entmutigen, denn die Praxis zeigt, dass sich Konzepte mit einer gezielten Systematik in erheblich kürzerer Zeit entwickeln lassen.
Mit Systematik vom ersten Konzept zur Marktreife
Betrachten Sie Ihre gesammelten Informationen wie Puzzlestücke. Probieren Sie immer wieder neue Kombinationen aus, stellen fest, ob Passung vorliegt oder nicht. Eine Vielzahl praktischer Beispiele liefert das Buch „Wir sind das Kapital“. So frei das Entrepreneurial Design auch ist, so systematisch sollten Sie an Ihren Ideen arbeiten.
- Entwerfen und entwickeln sie Ideen,
- probieren Sie diese aus,
- überprüfen Sie sie,
- verwerfen sie sie oder
- entwickeln sie diese weiter.
Systematik ist ein zentraler Baustein, um aus einer Idee ein Konzept zu entwickeln.
Das Zeitcafé – Eintritt statt Kaffee
Konventionen sorgen dafür, Funktionen zu überdecken. Diese Aussage lässt sich anhand eines schlichten Beispiels erklären:
Warum gehen Sie in ein Café? Zum Kaffeetrinken? Weil der Kaffee dort besser schmeckt als bei Ihnen Zuhause? Weil er günstiger ist? Warum investieren Sie Zeit und Geld, um auswärts Kaffee zu trinken?
Viele Zeitgenossen gehen nicht ins Café, um Kaffee zu trinken, sondern um andere Menschen zu sehen. Sie suchen Geselligkeit, lesen Zeitung, sie wollen nicht alleine sein. Die Funktion eines Cafés ist also nicht unbedingt, Kaffee zu trinken, sondern um Menschen zu begegnen, Informationen aufzunehmen, am Leben teilzunehmen. Diese kreative Betrachtungsweise hat sich ein Entrepreneur in Moskau als Grundlage seiner Geschäftsidee erarbeitet. Er bietet im „Café Ziferblatt“ Kaffee und Tee, Gebäck und Toast an. Gratis. Gäste dürfen sogar ihren eigenen Picknickkorb mitbringen. Dafür bezahlen sie für Ihren Aufenthalt pro Minute ein paar Cent. Sie treffen andere Menschen, spielen Klavier, Schach oder Karten, lesen, stricken, basteln oder beobachten. Und sie trinken ab und zu eine Tasse Kaffee.
Eine schräge Idee? Nun, es ist ein Erfolgsrezept. Inzwischen haben sich aus der ungewöhnlichen Geschäftsidee des 29-jährigen russischen Staatsbürgers Ivan Meetin, der mit seinem ersten Café in einer Mietwohnung in Moskau begann, erfolgreiche Standorten entwickelt: London, Ljubljana, Manchester, Moskau und Sankt Petersburg.