Was genau ist der digitale Euro und was ist er nicht

Es geht hier nicht um irgendeine Kryptowährung oder ein Finanzprodukt aus dem Silicon Valley. Der digitale Euro ist digitales Geld, das von der Europäischen Zentralbank herausgegeben wird. Er ist immer genau so viel wert wie ein klassischer Euro. Ein digitaler Euro entspricht also einem Euro in bar oder auf dem Konto. 

Der große Unterschied zu Bitcoin oder Ethereum ist einfach erklärt. Der digitale Euro ist kein Spekulationsobjekt. Er ist staatlich kontrolliert, stabil im Wert und soll eine vertrauenswürdige Möglichkeit bieten, auch im Netz direkt mit echtem Zentralbankgeld zu zahlen. Und das sicher, schnell und ohne unnötige Umwege.

Warum du dich jetzt schon mit dem Thema beschäftigen solltest

Wenn du ein Unternehmen aufbaust, hast du viele Dinge im Kopf. Du denkst an Kunden, Produkte oder vielleicht an Investoren. Themen wie Zahlungsinfrastruktur oder Geldpolitik stehen oft eher am Rand. Doch genau dort verändert sich gerade einiges. Und zwar nicht ein bisschen, sondern ziemlich grundlegend.

Große Unternehmen haben eigene Abteilungen für solche Entwicklungen. Du vermutlich nicht. Aber wenn du verstehst, was kommt, kannst du dich trotzdem gut darauf vorbereiten. Genau das verschafft dir später einen Vorteil.

Welche Chancen der digitale Euro für dich bieten kann

Erstens kann das Bezahlen schneller und günstiger werden. Wenn du heute Geld bekommst, zum Beispiel über Kreditkarte oder Anbieter wie Paypal, fallen oft Gebühren an. Manchmal dauert es auch ein paar Tage, bis das Geld bei dir landet. Mit dem digitalen Euro könnte sich das ändern. Du bekommst dein Geld direkt vom Kunden, ohne zwischengeschaltete Stellen. Das spart dir Kosten und Zeit. Es hilft dabei, dass dein Cashflow besser planbar wird.

Zweitens erreichst du vielleicht neue Zielgruppen. Nicht jeder hat ein klassisches Bankkonto oder nutzt gängige Zahlungsmethoden. Der digitale Euro könnte auch über einfache Apps nutzbar sein. Das würde mehr Menschen den Zugang ermöglichen, zum Beispiel in ländlichen Gegenden oder im informellen Bereich. Für dich heißt das: Es könnten Kunden dazukommen, die du bisher gar nicht auf dem Schirm hattest.

Drittens bekommst du mehr Vertrauen im Zahlungsprozess. Weil die Europäische Zentralbank dahintersteht, bringt der digitale Euro automatisch ein gewisses Maß an Sicherheit mit. Wenn du ihn akzeptierst, zeigst du, dass du auf seriöse und stabile Lösungen setzt. In unsicheren Zeiten kann genau das ein starkes Argument für deine Kunden sein.

Was dir Schwierigkeiten machen kann

Ein Punkt, der schon jetzt diskutiert wird, betrifft den Umgang mit Daten. Welche Informationen werden erfasst? Wer kann was einsehen? Und wie anonym sind die Zahlungen wirklich? Noch ist nicht alles geklärt. Aber wenn du mit sensiblen Kundendaten arbeitest, solltest du früh prüfen, was das für dich bedeutet.

Wenn du einen Onlineshop hast oder mit digitalen Kassensystemen arbeitest, wirst du dich irgendwann mit der Einbindung des digitalen Euro beschäftigen müssen. Vielleicht brauchst du neue Schnittstellen oder technische Updates. Eventuell sogar einen neuen Zahlungsanbieter. Das kostet Zeit, Geld und oft auch Nerven.

Viele Programme und Tools verdienen heute ihr Geld damit, dass sie Zahlungen abwickeln. Wenn der digitale Euro diese Mittler überflüssig macht, werden sich Geschäftsmodelle verändern. Es ist anzunehmen, dass einige Anbieter verschwinden werden, andere werden sich neu erfinden. Du solltest im Blick behalten, wer am Markt bleibt und mit wem sich eine Zusammenarbeit langfristig noch lohnt.

Was du jetzt tun kannst, um vorbereitet zu sein

  • Hol dir regelmäßig Informationen. Die EZB, die Bundesbank und Wirtschaftsmedien berichten fortlaufend über den Stand der Dinge.
     
  • Stell Fragen. Rede mit deinem Steuerberater oder Technikexperten. Oder frag Menschen aus deinem Umfeld, die sich mit digitalen Finanzsystemen auskennen.
     
  • Schau dir Pilotprojekte an oder mach sogar mit. Wenn erste Tests starten, kannst du früh Erfahrungen sammeln und lernen, wie du dein Business gut aufstellen kannst.
     
  • Beobachte, wie deine Kunden zahlen. Überleg dir, ob der digitale Euro für sie eine einfache und vertrauenswürdige Möglichkeit wäre, mit dir ins Geschäft zu kommen.

Was am Ende zählt

Der digitale Euro wird kommen. Nicht sofort, aber bald. Und er wird verändern, wie wir bezahlen und wie du dein Geschäft organisierst. Es geht dabei auch um Technik und Buchhaltung, aber darüber hinaus stehen größere Fragen im Raum. Wie bleibe ich attraktiv für meine Kunden? Wie flexibel bin ich beim Thema Zahlung? Und welche Werkzeuge brauche ich dafür?

Du musst nicht gleich alles umstellen, aber so smart sein, die Entwicklung im Blick zu behalten. Wenn du dich früh mit dem Thema befasst, kannst du später ruhig und klug entscheiden, wie du im Sinne deiner Kunden und im Sinne deines Geschäfts damit umgehst.

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