Der Mythos vom „Alleswisser“ – und warum er dich ausbremst
Wenn wir ehrlich sind, gibt’s in unserer Kultur einen kleinen Heldenmythos rund ums Alleswissen. Der kluge Kopf, der immer einen Plan hat. Die durchsetzungsfähige Gründerin, die auf alles eine Antwort weiß. Das erzeugt Bewunderung, zumindest auf den ersten Blick.
Aber wenn du dich mal umschaust, merkst du: Die wirklich inspirierenden Menschen sind nicht die Lautesten, sondern die Offensten. Die, die auch mal sagen: „Gute Frage. Da muss ich drüber nachdenken.“ Oder: „Das habe ich noch nie so betrachtet.“
Denn das ist der Punkt, an dem Entwicklung beginnt: nicht bei der Antwort, sondern bei der ehrlichen Frage.
Expertise vs. Lernhaltung: Kein Entweder-Oder, sondern ein Miteinander
Klar: Wissen ist wertvoll. Es spart Zeit, gibt Sicherheit und macht dich handlungsfähig. Aber Wissen ist oft rückwärtsgewandt, denn es beruht auf dem, was du schon kennst. Lernhaltung hingegen ist nach vorn gerichtet. Sie fragt: Was gibt es noch zu entdecken? Wo liege ich vielleicht falsch? Anders gesagt: Expertentum neigt dazu, sich abzusichern. • Lernhaltung traut sich, ins Unbekannte zu gehen.
Das eine schließt das andere nicht aus, im Gegenteil. Starke Führungspersönlichkeiten sind oft beide, nämlich: wissend und lernbereit.
Ein Moment, den viele kennen dürften
Stell dir vor, du sitzt in einem wichtigen Gespräch mit Investor:innen. Dein Pitch ist sauber vorbereitet. Die Zahlen stimmen, die Präsentation läuft rund, und deine Story hast du mehrfach geprobt. Alles scheint zu passen, bis plötzlich eine Rückfrage kommt, mit der du nicht gerechnet hast. Es geht um ein Detail, das du nicht auf dem Schirm hattest. Was tun?
Früher hätte man vielleicht versucht, drumherum zu reden. Etwas Allgemeines zu sagen, um bloß keine Lücke zu zeigen. Aber was passiert, wenn du stattdessen offen sagst: „Das weiß ich gerade nicht. Können Sie mir kurz erklären, wie Sie auf die Frage kommen?“
In genau diesem Moment verändert sich oft etwas. Aus einem klassischen Frontal-Pitch wird ein echtes Gespräch auf Augenhöhe. Mit gegenseitigem Interesse – und oft überraschenden Einsichten. Du zeigst, dass du verstehen willst und zuhörst. Es wird deutlich, dass du für Input offen bist. Genau das baut Vertrauen auf. Nicht trotz, sondern wegen deiner Offenheit.
Neue Perspektive 1: Lernhaltung als Schlüssel für Zusammenarbeit
In vielen Organisationen wird Expertise belohnt. Wer glänzt, wird gehört. Wer zögert, gilt schnell als unsicher. Das Problem ist, dass so keine gute Teamkultur entsteht. Denn wenn alle so tun, als hätten sie alles im Griff, redet niemand mehr über die echten Probleme.
Eine Führungskraft, die sagt „Das weiß ich gerade nicht. Was denkt ihr?“ lädt ihr Team ein, sich einzubringen. Sie schafft psychologische Sicherheit. Das ist ein Riesenthema, wenn du willst, dass Menschen kreativ, ehrlich und engagiert arbeiten. Und genau das braucht es in Zeiten, wo sich Märkte, Technologien und Kundenerwartungen ständig ändern.
Menschen, die das Gefühl haben, ihre Perspektive zählt, bringen bessere Ideen. Teams, die offen über Unsicherheiten sprechen dürfen, lösen Probleme schneller. Und Organisationen mit Lernhaltung bleiben anpassungsfähig, auch wenn’s mal holprig wird.
Neue Perspektive 2: Lernhaltung macht dich zukunftsfähig, gerade im KI-Zeitalter
Technologien wie Künstliche Intelligenz, Automatisierung oder Blockchain verändern die Spielregeln vieler Branchen. Und das oft schneller, als es uns lieb ist. Du kannst gar nicht mehr alles wissen. Das Wissen von gestern reicht nicht mehr, um die Fragen von morgen zu beantworten.
Was du aber benötigst, ist eine Haltung, die dich mit der Veränderung mitwachsen lässt. Dazu gehören Neugier, Offenheit und Lernfähigkeit. Genau das sind heute die entscheidenden Skills, nicht das perfekte Fachwissen, sondern die Fähigkeit, dich immer wieder neu zu orientieren.
Früher war Wissen Macht. Heute ist Lernen Macht.
Eine offene Lernhaltung macht das Leben leichter. Ich weiß, das klingt ein bisschen banal, aber hast du dich mal gefragt, wie oft es dich stresst, nicht alles zu wissen? Wie oft schluckst du Fragen runter, aus Angst, unprofessionell dazustehen? Wie oft redest du dich um Kopf und Kragen, weil du keine Lücke zeigen willst?
Lernhaltung nimmt diesen Druck raus. Sie erlaubt dir, menschlich zu sein, echt zu sein. Und das ist auf lange Sicht nicht nur nachhaltiger, sondern auch gesünder.
Wie du Lernhaltung im Alltag übst – ohne dich kleinzumachen
Es gibt einige Möglichkeiten, die neue Lernhaltung zu üben. Es braucht ein bisschen Mut, insbesondere, wenn du sonst “immer alles weißt”. Also, hier ein paar Denkanstöße:
- Stell Fragen, auch wenn sie banal erscheinen. Gerade die einfachen Fragen bringen oft überraschend spannende Antworten.
- Sag öfter laut, was du noch nicht verstehst. Es ist bemerkenswert, wie oft andere erleichtert nicken.
- Sei freundlich zu dir selbst, wenn du mal keine Ahnung hast. Das ist kein Makel, das ist normal.
- Tausch dich mit Leuten aus, die anders denken als du. Die besten Aha-Momente entstehen oft an den Rändern deiner Komfortzone.
Lernhaltung ist eine Haltung fürs Leben
Du musst nicht alles wissen. Wirklich nicht. Was du brauchst ist Offenheit und die Bereitschaft, dich zu hinterfragen und zu wachsen. Genau das ist Stärke.
Wer bereit ist zu lernen, wird nicht kleiner, sondern erleichtert es anderen, mitzuwachsen. Denn Offenheit ist ansteckend. Wenn du Fragen stellst, erlaubst du anderen, ebenfalls welche zu stellen. Wenn du Unsicherheit nicht versteckst, müssen es die anderen auch nicht. So entsteht ein Klima, in dem Teams mutiger werden und Innovationen entstehen können, weil das Miteinander menschlich bleibt.
Hinweis: Bei der Erstellung dieses Textes habe ich KI-gestützte Tools eingesetzt. Idee, Inhalt, Tonalität und finale Fassung liegen in meiner Verantwortung