Vielfalt sorgt für Toleranz. Toleranz öffnet Türen.

Eine Unternehmenskultur, in der Vielfalt und Inklusion einen festen Platz haben, schöpft viel Energie aus der Diversität - und das ist auch von außen sichtbar. Doch bevor wir tiefer in das Thema eintauchen, möchte ich kurz erklären, wie ich die Begriffe in diesem Artikel verwende. 

  • Mit Diversität ist die Vielfalt in deinem Team gemeint. Es geht dabei nicht nur um die offensichtliche Vielfalt in Form von Geschlecht, Herkunft oder Alter. Es geht in erster Linie um das volle Spektrum an Perspektiven, Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten. Ist dein Team divers, dann ist es wie ein kreativer Ideenpool, bestehend aus höchst unterschiedlichen Menschen, die alle ihre eigene Perspektive einbringen. 
  • Wenn von Inklusion die Rede ist, dann geht es in darum, was du tust, um das Beste aus dieser Vielfalt zu machen. Es gilt, eine offene Atmosphäre zu schaffen, in der sich jedes einzelne Teammitglied gehört, gesehen, geschätzt und unterstützt fühlt, mit all den spezifischen Eigenheiten, die jeder Mensch mitbringt. Die perfekt umgesetzte Inklusion ermöglicht es deinem Team, ihr volles Potenzial zu entfalten.

In einem vertrauensvollen, positiven Arbeitsklima können kreative Ideen sprudeln und innovative Denkansätze weiterentwickelt werden. Letztlich zahlst du mit gelebter Diversität und Inklusion auf die Zukunft deiner Firma ein.

Wie genau profitierst du von Diversität in deiner Firma?

Einen kleinen Einblick über die Vorteile der Diversität hast du ja schon erhalten. Es gibt noch mehr Aspekte, die sich bei genauerem Hinsehen zeigen. 

  • Viele verschiedene Perspektiven bringen viele verschiedene Lösungsansätze. Und weil sie so verschieden sind, eröffnet der Raum zwischen den unterschiedlichen Lösungsvorschlägen noch mehr Platz für Alternativen. Die Zahl der Lösungsmöglichkeiten explodiert förmlich. 
  • Diverse Teams bringen generell kreative Denkansätze auf den Tisch, was gerade in schnelllebigen Branchen ein enormer Wettbewerbsvorteil ist. Hier kann gelebte Inklusion den entscheidenden Unterschied ausmachen.
  • Die einzigartigen Standpunkte und Sichtweisen der Menschen in einem diversen Team ermöglichen eine bessere Kommunikation mit Kunden. Es wird einfacher, Kunden zu verstehen und ihren Wünschen und Bedürfnissen gerecht zu werden, weil ihr durch eure zahlreichen Blickwinkel und Erfahrungen einen besseren Zugang zu ihnen bekommt. Dies führt langfristig zu mehr Erfolg.
  • Eine inklusive, diverse Unternehmenskultur ist attraktiv für Talente. Du positionierst dich als interessantes Unternehmen im Kampf um qualifizierte Mitarbeiter, die die speziellen Vorteile zu schätzen wissen.

Es liegt auf der Hand, dass eine Firma, in der Inklusion und Diversität fester Bestandteil sind, von entscheidenden Wettbewerbsvorteilen profitiert.

Von der Theorie in die Praxis: So lässt sich Diversität und Inklusion realisieren

Bereits im Einstellungsprozess legst du den Grundstein für die Vielfalt deiner Firma. Suchst du nämlich gezielt nach BewerberInnen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, sorgst du für ein vielfältiges Team. Zu diesem Zweck könntest du - soweit es zu deinem Geschäftskonzept passt - eine Partnerschaft mit Organisationen eingehen, die diverse Talente im Team haben. 

Stellenbesetzung nach eigenen Regeln

In jedem Fall sollten deine Stellenanzeigen klar und einladend formuliert sein, um Kandidaten aller Geschlechter, Altersgruppen, Ethnien und Fähigkeiten anzusprechen. Während des Einstellungsprozesses könntest du Blind-Interviews durchführen. Dabei werden sämtliche Informationen entfernt, die Rückschlüsse auf persönliche Merkmale wie Alter, Geschlecht, Religion oder Ethnie geben. Ein Blind-Interview verringert die Gefahr, dass du unbewusst voreingenommen an ein Gespräch herangehst und die Fähigkeiten eines Bewerbers oder einer Bewerberin vorschnell einstufst. 

Tipp: Schreib doch einmal eine Stelle aus, die fernab der traditionellen Bildungswege, Erfahrungen und Abschlüsse auch Bewerber zulässt, die aus einer ganz anderen Ecke kommen. Damit dürfte dein Talentpool noch vielfältiger werden.

Spezielle Programme einführen

Inklusion startet bereits im Bewerbungsprozess und reicht weit darüber hinaus. Sie bezieht sich auf die Art und Weise, wie dein Team interagiert und wie es im Geschäftsalltag zusammenarbeitet. Eine wirksame Strategie könnte darin liegen, dass du individuelle Programme einführst, die das Bewusstsein für Vielfalt im Unternehmen fördern und jedem Einzelnen ermöglichen, sich uneingeschränkt einzubringen. Vermutlich kennst du die Firma "Slack", eine Plattform, auf der Teams informell miteinander kommunizieren können. Slack hat sogenannte "Employee Resource Groups" (ERGs) ins Leben gerufen. Das sind freiwillige, von Mitarbeitern geleitete Gruppen, die sich auf den Aufbau einer integrativen Gemeinschaft konzentrieren. Hier liegt alles in den Händen der Mitarbeiter. 

Wenn du diesen Ansatz praktisch ausprobieren möchtest, könntest du regelmäßig Schulungen durchführen, die sich rund um die Themengebiete Inklusion und Diversität drehen. So schärfst du das Bewusstsein bei allen Teammitgliedern. Alternativ käme auch ein Mentoring-Programm in Betracht. Dabei könnten erfahrene Teammitglieder mit weniger erfahrenen oder mit weniger stark repräsentierten Teammitgliedern kooperieren und so für eine bessere Integration sorgen.

So schaffst du eine Kultur der Inklusion 

Eine inklusive Kultur entsteht in einem Umfeld, in dem jeder respektiert wird und in der Unterschiede akzeptiert und mitunter sogar gefeiert werden. Damit dies möglich wird, braucht es viel Vertrauen und Mut zur Offenheit - anders lässt sich eine Atmosphäre von Wertschätzung und Zugehörigkeit nur schwer herstellen. Du könntest regelmäßig eine Art “Tag des offenen Ohrs” veranstalten, bei der jeder Probleme ansprechen und Lösungen vorschlagen kann. Dies könnte im Vieraugen-Gespräch oder in Gruppengesprächen stattfinden - dies ist sicherlich abhängig von den Themen, um die es geht. 

Ebenfalls bewährt haben sich Meetings, in denen es darum geht, gemeinsam Entscheidungen zu fällen. Hier hat jeder die Möglichkeit, Einfluss auf den Fortgang von betrieblichen Angelegenheiten zu nehmen. 

Tipp: Auch der gute, alte Kummerkasten hat seinen Sinn bislang nicht verloren. Er kann dazu dienen, dass Mitarbeiter anonyme Eingaben und Vorschläge machen, wenn sie sich scheuen, sie laut auszusprechen.

Wenn dir Inklusion wirklich wichtig ist und kein Lippenbekenntnis bleiben soll, sind diese Ansätze ein guter Anfang.

Vielfalt als Schlüssel: Die Bedeutung von Diversität und Inklusion für den zukünftigen Unternehmenserfolg

In der dynamischen Welt des Unternehmertums ist die Vielfalt einerseits so etwas wie eine soziale Verantwortung. Andererseits ist sie ein wichtiger Aspekt für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Ein diverses Team bringt ein breites Spektrum an Erfahrungen und Perspektiven mit, das dir und deiner Firma dabei hilft, langfristig stabil am Markt zu stehen, weil sich dieser zweifellos auch weiterhin ständig verändern wird.

Doch Diversität ist nicht nur eine Ansammlung verschiedener Menschen, sondern vielmehr die umfassende, wohlgesinnte Integration von menschlicher Unterschiedlichkeit in den Betriebsalltag. 

Eine inklusive Kultur fördert die Zusammenarbeit, das Verständnis und letztlich das Wachstum deiner Firma (und deiner Persönlichkeit). Die Vielfalt und die Anerkennung dieser Vielfalt führen zu einer dynamischeren Problemlösung und zu tieferen Bindungen innerhalb des Teams und auch mit Kunden, Lieferanten und anderen.

Diversität und Inklusion sind keine Modeerscheinungen. Sie sollten auch nicht als “To-do” auf einer Checkliste stehen, die abgearbeitet werden muss. Nicht nur in Unternehmen, die sich Innovation und Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben, sollten die Aspekte zur Kernstrategie gehören. Das wäre wünschenswert, denn abgesehen von den wirtschaftlichen Auswirkungen stehen die Chancen gut, dass die (Arbeits-) Welt bunter, dynamischer, verständnisvoller, kreativer, glücklicher und freier wird. 

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