Aktuelle Studie betrachtet die Herausforderungen der Digitalisierung
Das progressive Zentrum und das Policy Network sind Herausgeber einer Studie über die Herausforderungen der Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Die Studie wurde von Dropbox unterstützt, den ihr als Filehosting-Dienst kennt. Im Zentrum der Studie steht die Frage, wie sich neue Technologien auf Wirtschaft und Arbeitswelt auswirken und welche Konsequenzen und Handlungsempfehlungen Politik und Wirtschaft daraus ziehen. Wir präsentieren euch die wichtigsten Erkenntnisse der Studie.
Digitalstrategie mit regionaler Ausprägung
Als gemeinsame Zielsetzung aller Beteiligten wird die inklusive digitale Transformation definiert. Dabei geht es darum, einzelne Personen, Regionen und Branchen gezielt zu unterstützen, damit diese von der immer weiter fortschreitenden technischen Entwicklung nicht abgehängt werden. Ein Ansatz, um das Ziel zu erreichen, sind sogenannte Skills Maps. Diese zeichnen Fähigkeiten und Kompetenzen auf, die zukunftsfähig sind und deshalb Förderung und Unterstützung erfahren sollten.
Die gewonnenen Informationen lassen sich für die Ausbildung, Fort- und Weiterbildung nutzen. Ein weiterer Vorteil solcher Skills Maps wäre, dass Kommunen und Länder einen besseren Überblick über die regionalen Arbeitsmärkte erhalten würden. Das würde die Chancen erhöhen, die ansässigen Unternehmen punktgenau bei der Umsetzung digitaler Wandlungen zu unterstützen. Mit Blick auf die dezentrale Wirtschaftsstruktur in Deutschland ist dieser Ansatz besonders spannend.
Lernfähigkeit verbessern und Softskills fördern
Unser Bildungssystem wird sich signifikant wandeln. Aktuell baut es auf dem Faktor Wissen auf. Doch in Zukunft sind Fähigkeiten gefordert, die sich auf gezieltes Lernen beziehen. Die Arbeitswelt von morgen braucht Menschen, die kreativ denken, im Team arbeiten und Probleme lösen können. Diese Softskills werden bislang in den Bildungseinrichtungen nicht angeboten.
Für die Zukunft ist es wichtig Trainingsmodule zu etablieren, die entsprechende Inhalte aufweisen. Als Vorbild können Frankreich und Singapur dienen. Dort sind Trainingsprogramme wie „SkillsFuture“ und „Mon comte formation“ verortet. Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen sollten in Zukunft dafür sorgen, dass Mitarbeiter und Lernende Zugang zu solch expliziten Trainingsprogrammen bekommen. Auf diese Weise qualifizieren sie sich dazu, sich in der stetig wandelnden Arbeitswelt besser zurechtzufinden.
Die Technisierung und Digitalisierung von Arbeitsprozessen verursacht auf der einen Seite die Änderungen und bietet auf der anderen Seite große Chancen hinsichtlich der beruflichen Weiterbildung. In Deutschland gibt es noch keine konkreten Aktivitäten, aber erste Vorschläge in dieser Richtung. Arbeitsminister Hubertus Heil von der SPD hat angekündigt, die berufliche Weiterbildung mit perspektivischer Ausrichtung gesetzlich zu verankern. Es bleibt abzuwarten, ob der Ankündigung auch Taten folgen.