Insta-Follower kaufen: Wer schummelt, fliegt auf

Insta User sind verwöhnt. Sie springen lange nicht mehr auf jeden Account an, der ihnen riesige Rabatte oder unglaubliche Videos verspricht. Man muss sich schon etwas einfallen lassen, um die Gunst der User zu gewinnen. Da die Zahl der Follower die Währung auf Instagram ist - wer viele Follower hat, kann lukrative Werbepartnerschaften abschließen - scheint es auf den ersten Blick sehr verlockend zu sein, für 20 Euro  2500 Follower oder für 60 Euro sogar 10.000 Follower zu kaufen. Und das am besten jeden Monat. Klingt das für dich seriös? Spätestens jetzt sollten deine Alarmglocken klingeln.  

Bevor du dein Marketingbudget planlos für Fake-Follower ausgibst, lies dir zuerst unseren Beitrag durch. Denn die Konsequenzen, die der Kauf von Insta-Followern nach sich ziehen kann, können sehr bitter sein.

Kauf von Insta-Followern legal oder nicht?

Fakt ist, dass gekaufte Insta-Follower Probleme mit sich bringen, die deinen Ruf schädigen und dein Business damit in ein schlechtes Licht setzen. Tatsächlich gibt es ein Urteil vom Landgericht Stuttgart. Darin steht, dass der Kauf von Likes und Followern für Social Media Accounts wettbewerbswidrig ist.  Wettbewerbswidrig meint nichts anderes als illegal. 

Ein gefälschtes Account bei Instagram zu erstellen ist nach geltenden Richtlinien nicht gestattet. Mit einem gefälschten Account ist nicht allein ein Account unter einem falschen Namen zu verstehen. Dies bezieht sich auch auf Accounts, die nur deswegen angelegt werden, damit Likes und Follower generiert werden.

Unseriös und unglaubwürdig

Der Kauf von Fake Accounts bedeutet, dass du falsche Tatsachen vorspiegelst, die andere in die Irre führen. Doch man kommt dir auf die Schliche, denn es gibt es verschiedene Tools, um die Qualität von Followern zu prüfen. Die Tools zeigen etwa an, wie viel Prozent der Follower eines Accounts von unseriösen Anbietern stammen und somit Fake sind. Jeder kann sich diese Tools besorgen, Geschäftspartner genauso wie Kunden.

Stell dir vor, ein potenzieller Geschäftspartner würde gerne eine Kooperation mit dir abschließen, weil er davon überzeugt ist, dass du eine hohe Reichweite hast. Bei der routinemäßigen Kontrolle, bei der unter anderem eine Software zum Einsatz kommt, die auf das Aufspüren von gekauften Followern spezialisiert ist, kommt der Schmu heraus. Der Deal platzt. Das Vertrauen in dich ist damit unwiederbringlich zerstört. 

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er doch die Wahrheit spricht. Ohne Vertrauen keine Geschäftsbeziehung. Dies gilt im Übrigen nicht nur für potenzielle Geschäftspartnerschaften. Auch echte Follower reagieren empfindlich auf Neuigkeiten wie diese. Kommt die Sache ans Tageslicht, springen sie schneller von deinem Account ab, als du schauen kannst.

Gekaufte Follower fallen früher oder später auf

Wenn du Follower kaufst ist die Gefahr hoch, dass du Fake-Profile einkaufst. Tatsächlich gibt es auf Instagram inzwischen schätzungsweise rund 10 % Fake Profile. Sofern du keine Follower, sondern Kommentare kaufst, fallen diese in der Regel sehr einfach aus. Typische gekaufte Kommentare lauten etwa "tolles Foto”, “tolle Location” oder “tolles Video”. Willst du aber in den Dialog gehen, wirst du auf eine Mauer des Schweigens stoßen. 

Echte Follower nehmen Bezug auf das, was du postest. Du hast die Chance, eine echte Bindung zu deiner Community aufzubauen und einen abwechslungsreichen, spannenden und interessanten Austausch zu etablieren. Gekaufte Follower bringen dir in dieser Hinsicht keinen Vorteil.

Follower kaufen im Selbstversuch: Hootsuite probierte es aus

Was wirklich passiert, wenn man Follower kauft, hat die Marketingplattform Hootsuite im Selbstversuch geprüft. Die Firma legte ein gefaktes Account an und kaufte 1000 Follower ein.  Das Ergebnis: Es gab überhaupt keine Kommentare noch irgendwelche Likes. Mit einem Analysetool überprüfte die Firma die gekauften Accounts und fand heraus, dass die Profile entweder selbst leer waren, also keine Beiträge posteten, oder, dass Spam-Bots gekauft wurden. Kurz gesagt, wenn du Follower kaufst, steigt allein die Zahl, nicht aber der Wert oder gar die Reichweite deines Accounts.  Denn die gekauften Follower interessieren sich überhaupt nicht für das, was du auf deinem Profil postest. Sie verbreiten deine Message nicht weiter und interagieren auch nicht mit dir. 

Das führt uns zum nächsten Grund, weshalb du keine Insta-Follower kaufen solltest. Du kannst mit ihnen kein Geld verdienen, denn sie interessieren sich nicht für deine Angebote. Egal, wie großartig die Offerten sind, die du in deiner Story postest, sie werden keinen Anklang finden. 

Unangemessene Kommentare 

Zwar interagieren die wenigsten gekauften Follower mit dir, doch es kann passieren, dass sie völlig unangemessene Kommentare absetzen. Diese beziehen sich natürlich nicht auf den Inhalt, den du postest, sondern sie sind austauschbar. Stell dir vor, du verfasst einen Post darüber, dass der Bürohund vom Lieferwagen überfahren wurde. Kommentiert dann ein Fake-Follower etwa mit “schöner Beitrag” oder “tolles Foto”, sieht das schon sehr merkwürdig aus und wirft, wenn so etwas öfter vorkommt, bei echten Followern und aufmerksamen Geschäftspartnern Fragen auf.

Es ist leicht zu erkennen, wenn du trickst

Angenommen, auf deinem Profil gibt es bisher 10 oder 15 Beiträge und du hast 15 Follower. Von heute auf morgen werden aus den 15  unglaubliche 5000. Das ist natürlich auffällig.  Wer sich ein wenig mit deinen Followern beschäftigt wird feststellen, dass viele Accounts im Ausland eingerichtet wurden und selbst weder Follower haben noch eigene Beiträge erstellen. Sobald echte Follower sich mit Likes und deinen anderen Followern beschäftigen, fliegst du auf. Solltest du eine Social Media Karriere als Influencer anstreben, wird dich genau das für seriöse Geschäftspartnerschaften disqualifizieren. 

Tipps für mehr Erfolg ohne gekaufte Follower

Ja, es stimmt, echte Follower zu gewinnen bedeutet Arbeit. Doch viele Follower sind ohnehin nicht unbedingt der Schlüssel zum Erfolg.  Hast du schon einmal etwas von Mikro-Influencern gehört? Ein Mikro-Influencer hat weniger Follower, zeigt aber ein intensives Engagement. Von möglichen Geschäftspartnern werden Mikro-Influencer In jüngster Zeit gerne angesprochen, wenn diese in ihrer Nische einen Expertenstatus innehaben. Sie agieren authentisch und schaffen Vertrauen. Das ist attraktiv für alle Beteiligten. Falls du dir keinen Expertenstatus in einer engen Nische aufbaust, sondern thematisch in die Breite gehts, können dir diese drei Tipps helfen, mehr Follower zu gewinnen

Tipp 1: Poste zuverlässig und regelmäßig

Um sich eine Followerschaft aufzubauen, musst du in erster Linie Geduld haben und regelmäßig Content produzieren. Nur dann wirst du nennenswerte Erfolge erzielen können, vorausgesetzt natürlich, dass das, was du zu sagen hast, auch auf Interesse stößt. Nicht jeden Tag wird dein Account wachsen, trotzdem solltest du dich nicht entmutigen lassen und unverdrossen weiter machen. Wenn du nur alle paar Tage oder Wochen einen einzelnen Post veröffentlichst, verlieren User das Interesse und springen ab. Außerdem bewertet dich der Algorithmus von Instagram schlechter. Das bedeutet, dass du potenzielle neuen Followern nicht bzw. nicht besonders oft vorgeschlagen wirst. Die guten, alten Tugenden wie Beharrlichkeit und Zuverlässigkeit zahlen sich auf Instagram aus. 

Tipp 2: Interaktive Posts mit Mehrwert verfassen

Finden auf einem Account viele Interaktionen statt, wird der Algorithmus von Instagram darauf aufmerksam und stuft diesen als relevant ein. Um Interaktionen zu unterstützen,, müssen deine Inhalte interessant sein. Welchen Mehrwert kannst du deiner Community anbieten? Wie profitieren User davon, wenn sie ausgerechnet dir und deinem Account folgen und nicht irgendeinem anderen? Gewinnspiele oder praktische Tipps zur Lösung von drängenden Problemen stellen zwei der möglichen Wege dar. Sofern es dir gelingt, für deine Posts Likes einzusammeln, hast du schon einen wichtigen Schritt geschafft.Schaffe Content mit Mehrwert, der deinen Followern seriöse Informationen bietet, die sie anderswo nicht finden. Dann steigen deine Follower-Zahlen automatisch, ohne dass du sie kaufst.

Tipp 3: Nutze sinnvolle Hashtags

Ein Hashtag erreicht ein größeres Publikum, denn viele User suchen über Schlagworte entsprechende Posts auf Instagram. Passende Hashtags bestehen aus einer Mischung spezifischer sowie weit gefasster Begriffe. So stellst du dich bereit auf und sprichst eine größere Zahl von möglichen Interessenten an.  Angenommen, du betreibst einen Lieferservice für frische Salate in deiner Stadt. Dann könntest du deinen Post z. B. mit den Hashtags #salat #veggie #bbq und #gesundessen versehen. Damit deckst du die vegetarische, die gesundheitsbewusste und die grillende Fraktion ab. 

Fazit. Billig gekaufte Follower können dich teuer zu stehen kommen

Follower für dein Instagram Account zu kaufen bietet dir überhaupt keine Vorteile. Es ist richtig, dass sie wenig kosten, doch sie bringen dir keine positiven Ergebnisse. Fällt dein Schwindel auf, kann dies deinen Ruf stark beschädigen und dazu führen, dass du als Influencer langfristig kein Bein an die Erde bekommst. 

Nutzt du dein Instagram Account, um deine eigenen Produkte an den Mann und die Frau zu bringen, sind gekaufte Follower ebenfalls unsinnig. Denn schließlich werden sie nur mit wenigen Cent dafür bezahlt, dir zu folgen. Sie haben kein Interesse an dir, deiner Message, deinen Produkten oder deinem Business. Sie bringen dich nicht weiter, sondern hemmen früher oder später die gesunde Entwicklung deines Geschäfts.

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