Wie entwickelst du systematisch eine Geschäftsidee?

Eine erfolgversprechende Systematik zur Entwicklung einer Geschäftsidee ist die Anwendung mehrerer Sichtachsen. Diese Sichtachsen werden auf das Problem gelegt, welches mit dem neuen Geschäftskonzept gelöst werden soll. Typische Fragen formen die Sichtachsen. Dazu gehören zum Beispiel diese:

  • Wie sind die Vorgänger in der Vergangenheit mit dem Problem umgegangen? Bei der Beantwortung der Frage ist es ratsam, tiefer in die Geschichte einzusteigen und sich die Historie vor Augen zu führen. Anhand der Antworten lassen sich neue Sichtachsen finden, die sich zum Beispiel mit den Optimierungsmöglichkeiten beschäftigen.
  • Wie können wir heute unter Nutzung modernster Technologien dem Problem begegnen? Welche Technik kommt infrage, was ist onlinefähig?
  • In welche Richtung wird sich das Problem entwickeln?

In Abhängigkeit vom Problem lassen sich zahlreiche Fragen formulieren und entsprechend vielfältige Sichtachsen legen. Ein gutes Konzept ist nicht eindimensional, es ruht auf mehreren Pfeilern.

Welche Fehler solltest du vermeiden?

Wird ein Ideenkind geboren, hüten Gründer es wir ihren Augapfel. Gehörst du dazu? Liebst du deine Geschäftsidee und verteidigst sie – manchmal sogar wider besseren Wissens - gegen jede Kritik? Diesen Fehler solltest du unbedingt vermeiden und stattdessen verschiedene harte Tests an dem Ideenkind ausprobieren.

1. Fehler: Kein Realitäts-Check - Proof of Concept fehlt

Ein realitätsnaher und harter Test könnte so aussehen: Du gehst mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung auf die Straße und sprichst Menschen an, ob sie es zu einem bestimmten Preis kaufen würden. Wenn sie ja sagen, dann sollen sie sich verbindlich in eine Liste eintragen. Als Pilotkunde erhalten sie einen attraktiven Rabatt, doch dieser gilt nur, wenn sie rechtsverbindlich bestellen. Auf diese Weise sammelst du schon interessierte Erstbesteller ein, die dir später den Start vereinfachen.Ein solcher Sprung ins kalte Wasser ist nicht leicht, aber er ist nützlich. Wenn es dir gelingt, auf dieser Basis Produkte zu verkaufen und Kunden zu begeistern, bis du einen großen Schritt weiter. Du solltest dich aber davor hüten, nur im Freundes- oder Bekanntenkreis nachzufragen, denn die meisten werden sich positiv äußern. Das hilft dir aber nicht weiter. Was du brauchst, sind reale Kunden mit echtem Interesse, die auch im Zweifel als seriöse Testimonials dienen. Außerdem sind sie eine wertvolle Basis bei Verhandlungen mit Kapitalgebern. Wenn du einen Proof-of-Concept vorweisen kannst, der hieb- und stichfest ist und unter realen Bedingungen stattgefunden hat, bist du in einer stärkeren Verhandlungsposition.

2. Fehler: Alles selbst machen

Immer wieder überlasten sich Gründer mit Details. Sie erledigen die Buchhaltung, übernehmen den Versand und programmieren die Webseite. Solche Aufgaben gehören in die Hände von Profis. Wenn du argumentierst, dass dir das Geld dazu fehlt und die professionelle Dienstleistung zu teuer ist, solltest du einmal überlegen, wie teuer dich deine Unprofessionalität kommt. In der Regel zahlst du dann nämlich drauf. Dein Konzept muss so konstruiert sein, dass du Profis für Ihre Unterstützung bezahlen kannst. Fehlt dir das Geld dazu, ist dein Konzept noch nicht perfekt und du musst dich noch einmal an die Konzeptentwicklung setzen. Zu früh mit einem unfertigen Konzept zu starten ist nicht nur frustrierend, sondern auch ziemlich oft zum Scheitern verurteilt.

3. Fehler: Keine Komponenten nutzen

Der Einsatz von Komponenten ist ein wichtiges Prinzip in einem erfolgreichen Geschäftskonzept. Es hat mehrere Vorteile und wenn du auf diese verzichtet, bremst du die Erfolgswelle wirkungsvoll aus.

  • Wer Komponenten nutzt, arbeitet von Tag eins an professionell. Du nutzt zum Beispiel die Leistungen professioneller Versender, professioneller Abfüller oder professioneller Buchhalter. Damit bietest du mit deinem Unternehmen sofort professionelle Leistungen an.
  • Wenn du Komponenten nutzt, kannst du rasch und kontrolliert expandieren.
  • Dir bleiben Risiken (=Kosten) erspart, die Firmen auf sich nehmen, um alles inhouse zu lösen.
  • Wenn dein Geschäft läuft, kannst du mit Komponenten leicht skalieren und wenn es einmal schlecht läuft, kannst du deinen Komponenten weniger Aufträge geben. Für die Dienstleister hinter den Komponenten ist das kein Problem, weil sie selbst große Firmen sind und viele Kunden haben. Sie können deinen Auftragsrückgang verschmerzen.
  • Nicht zuletzt kannst du durch den Einsatz von Komponenten Kostenvorteile nutzen. Ein Beispiel aus der Logistik soll erklären, was gemeint ist: Wenn du bei einem großen Logistikdienstleister den Versand von Waren beauftragst und diese dort verpacken lässt, bekommst du die Verpackungen und die Versandleistung zu einem wesentlich günstigeren Preis, als wenn du dein eigenes Lager inklusive Fuhrpark und Versandabteilung in Eigenleistung errichtest und deine Materialien selbst in kleinen Stückzahlen einkaufst.

Fazit: Eine Idee wird durch systematische Arbeit zum tragfähigen Geschäftskonzept

Eine gute Geschäftsidee ist harte Arbeit. Sie entwickelt sich aus einem ersten Gedanken heraus und lässt sich durch konkrete Fragestellungen (=Sichtachsen) immer weiter spezifizieren. Aufgedeckte Schwachstellen lassen sich in der Theorie ohne Probleme beheben! Fallen Probleme erst während der laufenden Geschäftstätigkeit auf, kosten sie Geld und oft sogar die Geschäfts-Existenz. Ein harter Proof-of-Concept – und im Zweifel auch mehrere davon – helfen dabei, aus einem theoretischen Konstrukt ein praktisches, profitables Verkaufsmodell zu entwickeln, das am Markt Bestand hat und zukunftsorientiert ausgerichtet ist.

Das alles klingt dir zu pauschal und du willst ganz konkret dein eigenes Ideenkind unter echten Bedingungen mit allen Wassern waschen? Dann lass dir mit unserer Komponente „Prüfe dein Konzept“ helfen. Gemeinsam mit dem Profi findest du kritische Schwachstellen, beseitigst sie und schöpfst das Potenzial deiner Geschäftsidee optimal aus. Wir wünschen dir viel Erfolg und würden uns freuen, schon bald über deine Erfolgsgeschichte an dieser Stelle zu berichten!

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