Selbstverständlichkeit Benefits?
Fakt ist, dass insbesondere junge Berufstätige ihren Arbeitgeber unter anderem auch danach aussuchen, welche zusätzlichen Leistungen angeboten werden. Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) stellt fest, dass sich der Anteil der Zusatzleistungen inzwischen auf 15 Prozent beläuft und dass gerade junge Arbeitnehmer viel erwarten und so manchen Benefit – Firmenhandy, Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder Tankgutscheine – als Selbstverständlichkeit sehen. Das sollte dich aber nicht beeindrucken, denn es gibt Alternativen.
Du kannst vermutlich nicht mit den großen Firmen konkurrieren, die beispielsweise einen Feel-Good-Manager anstellen, um ihr Team bei Laune zu halten – und das musst du auch nicht. Das Zauberwort heißt „Corporate-Benefits“, also firmenspezifische Vorteile, die es anderswo nicht gibt. Auf der Suche nach leistungsfähigen Fachkräften gewinnen diejenigen Arbeitgeber den Kampf um frische Talente, die die eigenen Anforderungen mit den Wünschen der Mitarbeiter verbinden können. Gelingt es, eine Win-Win-Situation herzustellen, ist beiden Seiten gedient.
Der Kicker im Büro: Wozu soll der gut sein?
Der Kicker war lange Zeit ein Symbol für aufgeschlossene, moderne Unternehmen. Doch was wird eigentlich mit einem Kicker im Büro ausgedrückt? Was steckt dahinter? Im Prinzip geht es darum, dass Mitarbeiter zwischendurch einmal abschalten können, um sich zu entspannen. Gemeinsam eine Runde am Kicker zu spielen hat außerdem den Zweck, die Stimmung unter den Mitarbeitern und die Arbeitsatmosphäre bis hin zum behaglichen Wohlfühlklima zu verbessern. Bei flachen Hierarchien, wie sie heute in Unternehmen üblich ist, steht auch der Chef mit am Spieltisch. Unterm Strich sorgt ein Kicker also nicht nur für Ablenkung, Entspannung und eine verbesserte Kommunikation im Team, sondern sie führt langfristig zu einer höheren Produktivität. Genau das ist das, was Benefits im Kern bewirken sollen: die Produktivitätssteigerung. Auf der einen Seite stehen Mitarbeiterzufriedenheit und Wohlfühl-Atmosphäre, auf der anderen Seite klare wirtschaftliche Interessen.
Die richtigen Benefits wählen
Nicht alles, was wir dir nun vorstellen, passt zu dir und deiner Firmenphilosophie. Du kannst unsere Tipps als Anregung verstehen und dir überlegen, wie sie sich an deine Situation adaptieren lassen. Vielleicht inspirieren Sie dich auch dazu, deine ganz eigenen Corporate Benefits zu entwickeln, die es nur bei dir gibt und passende Mitarbeiter magisch anzieht. Allerdings sei dir noch ein Gedanke mit auf den Weg gegeben:
„Wer für Geld kommt, geht für Geld“ - Das bedeutet, wenn ein Mitarbeiter nur wegen finanzieller Vorteile bei dir arbeitet, würde er vermutlich rasch zu einem anderen Arbeitgeber wechseln, der noch bessere geldwerte Benefits zu bieten hat. Deshalb solltest du dir genau überlegen, inwieweit die Benefits sich in geldwerten Vorteilen ausdrücken sollten. Eine positive Arbeitsatmosphäre lässt sich auch ohne Firmenwagen oder Umsatzbeteiligung kreieren. Und jetzt kommen sie endlich, unsere 4 ultimativen Benefit-Tipps.
Benefits für Körper, Geist und Seele
Gesundheit ist ein großes Thema für die meisten. Sich richtig zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen, mit Stress gut umzugehen und sich zu entspannen sind Themen, die uns alle beschäftigen. Wer viel arbeitet, braucht eine gesunde Arbeitsumgebung und passende Strategien für den Ausgleich.
1. Der Arbeitsplatz: ergonomisch und verstellbar
Ein individuell abgestimmte Arbeitsplatz ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Der richtige Schreibtischstuhl, ein korrekter Abstand zum Monitor, eine ergonomischer Maus und Tastatur sowie höhenverstellbare Tische haben gleich mehrere Vorteile. Zum einen beugen sie Rückenschmerzen sowie Beschwerden an Schultern, Armen und Nacken vor, was zu Kopfschmerzen führt und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt. Tische, die sich so hoch fahren lassen, dass man im Stehen daran arbeiten kann, sorgen zudem für Bewegung. Fehlende Bewegung lässt Muskeln verkümmern und drückt auf die Stimmung. Auch deshalb ist eine Investition in hochwertige und flexibel einstellbare Büroausstattung eine Investitionen in die mentale und körperliche Gesundheit und auch in die wirtschaftliche Gesundheit der Firma. Und da du für Mitarbeiter ohnehin Möbel anschaffen musst, kauf am besten gleich die richtigen – wenn das Geld knapp ist, tun es auch gebrauchte!
2. Das Essen: Gesunde Snacks
Weintrauben sind die neuen Gummibärchen, Gemüsesticks die neuen Chips. Wer Mitarbeitern gesundes Snacks anbietet trägt viel zur gesunden Ernährung, zum Wohlbefinden und zur Leistungsfähigkeit bei. Dabei musst du nicht unbedingt Extrakosten stemmen. Du kannst zum Beispiel einen Automaten mit frischen Snacks zur Verfügung stellen, die gegen Entgelt gezogen werden können. Neben dieser rein funktionalen Möglichkeit kannst du auch Sozialverantwortung übernehmen, indem du bei lokalen Erzeugern bestellst und deinen Mitarbeitern die Snacks kostenfrei oder zum Selbstkostenpreis zur Verfügung stellst. Kennst du das Prinzip der solidarischen Landwirtschaft? Bei diesem Konzept profitieren die beteiligten Bauern und Erzeugergenossenschaften vor Ort. Deine Firma wird wichtiger Bestandteil eines kleinen, lokalen Wirtschaftskreislauf. Und so funktioniert es:
Im Rahmen der solidarischen Landwirtschaft sind nur Erzeugerbetriebe tätig, die nach ökologischen Grundsätzen wirtschaften. Die anderen Beteiligten sind Firmen und Privatpersonen, die die Erzeugnisse abnehmen. Dazu wird der Jahresbedarf festgelegt, der für jeden einzelnen in der Gruppe produziert werden soll. Die beteiligten Erzeugerbetriebe kalkulieren die Kosten für den Anbau der gewünschten Mengen. Du verpflichtest dich zur Abnahme und bezahlst im Voraus. Landwirtschaftliche Betriebe erhalten dadurch den Handlungsspielraum, den sie brauchen, um sich von wirtschaftlichen Marktzwängen zu befreien und qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren. Du bekommst Brot, Käse, Wurst, Eier, Gemüse oder was auch immer du haben möchtest zu fairen Preisen. Dieses solidarische Konzept ist nicht nur wirtschaftlich gesehen für die Erzeugerbetriebe von Vorteil, sondern es wird sich vor allem auch positiv auf dein Firmenimage aus. Für den Anfang könntest du eine kleine Menge Obst oder Gemüse bestellen und testen, wie sich das Konzept in deinen Betrieb einfügt. Klappt es gut, lässt sich die Abnahmemenge ausweiten.
3. Die Meetings: Walking & Working
Draußen scheint die Sonne und drinnen sitzt das Team einigermaßen frustriert in einem spartanisch eingerichteten Raum, um Details des nächsten Deals zu besprechen. Diese Situation ist Alltag, kann aber ganz anders aussehen. Die Lösung lautet Walking & Working. Mit einem Walking-Meeting sorgst du für Bewegung im Büroalltag. Das Blut bekommt Sauerstoff und du fühlst, wie dein Energielevel steigt. Wer das Büro verlässt und in eine veränderte Umgebung geht, tut auch etwas Gutes für die kognitiven Fähigkeiten.
Wann immer es möglich ist, können Meetings nach dem Motto Walking & Working für kreativen Input sorgen. Stell dir vor, ihr tauscht euch bei einem Spaziergang durch den Park aus nebenbei hört ihr Vogelgezwitscher und spürt die leichte Brise auf der Haut. In einer solchen Situation bilden sich neue Nervenbahnen im Gehirn, die die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Übrigens hat auch ein Spaziergang durch ein belebtes Stadtviertel denselben Effekt. Es stimmt schon, dass Walking & Working für große Gruppen ungeeignet ist, aber ein Meeting mit wenigen Mitarbeitern zum Beispiel in den nahegelegenen Park zu verlegen, sorgt für qualitativ bessere Arbeitsergebnisse und eine gestärkte Teamstruktur.
Wichtig: Wenn ein Meeting per Walking & Working angesetzt wird, sollte die Strecke in üblicher Bürokleidung zu bewältigen sein. Die beste Zeit für ein solches Meeting ist kurz vor dem Mittagessen. Dann bleibt es kurz und knackig, zudem haben viele Menschen um diese Zeit ein sehr gutes Energielevel und tragen wichtigen Input bei.
4. Der Arbeitsweg: Bike statt Auto
Radfahren ist gesund und hält fit. Das Herz-Kreislauf System profitiert davon und das Immunsystem wird gestärkt. Je fitter und gesünder die Mitarbeiter sind, desto glücklicher und produktiver sind sie. Es gibt verschiedene Ansätze, um Radfahren in den Büroalltag zu integrieren. Du könntest eine Firmenflotte anschaffen, wenn du das nötige Kleingeld hast. Oder du formst aus deinen Mitarbeitern eine Interessengemeinschaft und förderst den Spaß an der Bewegung, indem du eine Fahrradliga ins Leben rufst.
Die Fahrradliga
Gemeinsam Sport treiben macht Spaß, reduziert den Stress, fördert die Fokussierung auf ein gemeinsames Ziel und stärkt das Team-Gefühl. Gemeinsam sportlich aktiv zu sein stärkt die Verbundenheit der Mitarbeiter untereinander und auch die Verbundenheit zu Firma. Das Gute an einer Fahrradliga ist, dass Jung und Alt mitmachen können und der Fitnesszustand eigentlich keine Rolle spielt.
In vielen Städten gibt es während der Sommermonate Challenges für Firmen und Privatpersonen, die sich rund um Radfahrkilometer als Teamleistung drehen. Auch schreiben gelegentlich Krankenkassen Wettbewerbe aus, die attraktive Prämien versprechen. Wie wäre es, einen eigenen Wettbewerb auf den Weg zu bringen, der zusammen mit Sponsoren aus der Stadt und der lokalen Presse zu etwas Medienaufmerksamkeit führt? Eine solche Challenge würde gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen:
- Deine Mitarbeiter bekommen mehr Bewegung, sind fit, gesund, motiviert und leistungsfähig.
- Das Team-Gefühl und die Verbundenheit zur Firma werden gestärkt.
- Dein Firmennamen taucht in der Presse auf - ein wenig öffentliche Präsenz kann nicht schaden.
Fazit: Mitarbeiter-Bindung muss nicht teuer sein
Wer von Benefits spricht, hat oft attraktive Geldprämien, Firmenwagen oder sonstige monetäre Vergünstigungen Hinterkopf. Neben solch klassischen Zuwendungen, die Firmen ihren Mitarbeitern bieten, gibt es darüber hinaus Benefits, die vorwiegend die Soft-Facts bedienen und wenig bis gar kein Geld kosten. Ihre Wirkung aber ist unbezahlbar.
Falls du inzwischen auch Feuer und Flamme bist und individuelle Firmen-Benefits für dein Team und deine Firma entwickeln willst, freuen wir uns darüber und empfehlen dir, darüber in deinem Blog oder an anderer Stelle zu berichten. Brauchst du dabei Hilfe, dann sind die Komponenten Social-Media-Management und Content-Strategie oder Deine Fragen zu Social Media eine gute Wahl.
Denn dein sichtbares und transparentes Engagement in diesem Punkt prägt dein Firmenimage und spricht gezielt potenzielle Mitarbeiter an, die zu dir und deinem Business passen.