Sie sollten also beide Brillen benutzen und Ihre Marktbetrachtungen mit Ihren persönlichen Ansprüchen unter einen Hut bringen. Der Markt ist Ihr Spielfeld, auf dem Sie agieren. Sie präsentieren sich mit einem Angebot und mit einem persönlichen Profil. Kunden entscheiden sich für oder gegen Sie und Ihr Offerte. Ihr Job ist es, Kunden zu überzeugen, dass diese sich für Sie entscheiden.

Es ist wie in der Politik: Sie brauchen ein geeignetes Programm, das Sie glaubwürdig repräsentieren und von dem Sie selbst absolut überzeugt sind. Ideal ist, wenn Ihr Programm zukunftsorientiert ist und auch an Morgen denkt. Damit gewinnen Sie an Überzeugungskraft, an Charisma und strahlen Zuverlässigkeit, Seriosität und nachhaltige Präsenz aus. Das funktioniert am besten, wenn das, was Sie anbieten, ausgereift, bedarfsgerecht, kundenorientiert und qualitativ hochwertig ist. Der Markt und Ihre Persönlichkeit tragen beide zum Erfolg Ihrer Unternehmung bei.

Warum nicht einfach Gewinne machen?

„Irgendwas, Hauptsache Gewinn = IHG“ – so bezeichnet Professor Faltin in seinem Buch „Wir sind das Kapital“ eine Methode, um ein Unternehmenskonzept zu finden. IHG ist business as usual. Ja, natürlich können Sie gründen, um viel zu verkaufen. Sie können tonnenweise Produkte herstellen (lassen), die reißenden Absatz versprechen. Egal, was es ist, Hauptsache es füllt die Kassen. Und wenn Ihr Unternehmen an Wert gewonnen hat, stoßen Sie es komplett ab.

Eigentlich könnten Sie von vornherein den Exit des Unternehmens direkt mit einkalkulieren und von den Gewinnen das nächste Business aus dem Boden stampfen. Ist es das, was Sie wollen? Dann dürfte Ihnen das Entrepreneurial Design nicht liegen. Denn zwischen IHG und einem Geschäftskonzept auf Basis des Entrepreneurial Designs liegen Welten.

Prinzipiell anders gründen

IHG bedeutet, ohne Überzeugung irgendetwas zu verkaufen. Die Identifikation mit dem Objekt ist gleich Null. Das betrifft auch die Mitarbeiter, die Sie beim Verkauf mehr oder weniger halbherzig unterstützen. Masse statt Klasse. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch der Kunde diese Schwäche wahrnimmt. Wie lange wird es dauern, bis er abspringt? 

Doch wenn es Ihnen gelingt, den Neukundenzuwachs über der Absprungrate zu halten, machen Sie Gewinne. Ist das ein gangbarer Weg für nachhaltigen Erfolg?

Beim Entrepreneurial Design liegt ihr Augenmerk darauf, ein hochwertiges, stimmiges Produkt zu kreieren. Sie sind davon überzeugt, benutzen es persönlich und legen es am liebsten der ganzen Welt wärmstens ans Herz. Der Produktionsprozess wird nicht auf den Knochen schlecht bezahlter Arbeitskräfte ausgetragen, sondern Sie honorieren die wertvolle Arbeit gebührend. Die Zwischenhändler und Margenjäger haben Sie in Ihrem Konzept weitestgehend ausgeschaltet und damit schaffen Sie für alle Beteiligten eine WIN-WIN-WIN-Situation:

Der Kunde kauft zu günstigen Preisen ausgereifte, stimmige Produkte. Die Mitarbeiter erhalten eine angemessene Bezahlung für ihre Leistungen. Und Sie fahren trotzdem Gewinne ein. Mit gutem Gewissen. Denn mit einem durchdachten Entrepreneurial Design gelingt es, die Ökonomie an der Wurzel zu packen, überzeugend aufzutreten und Menschen dienlich zu sein. Ihre Persönlichkeit bleibt dabei nicht auf der Strecke, sondern verleiht dem Marktauftritt einen unverwechselbaren Anstrich.

Sie entscheiden: Geld oder Sinn?

Aus genannten Gründen ist das Prinzip „Irgendetwas, Hauptsache Gewinn = IHG“ nicht der unangefochtene Spitzenreiter im Kampf um Marktanteile. Nachhaltig konzipierte, erfrischend gesunde, transparente und kundenorientierte Unternehmenskonzepte sind nicht nur sinnvoll, sondern schlicht stärker und wesentlich erfolgversprechender.

Bild: © corepics - Fotolia.com

Persönlichkeit versus Marktanforderungen: Was hat mehr Gewicht?

Nun wäre es ein Leichtes zu sagen: „Wenn der Markt mein Handeln bestimmt, nehme ich die Zügel eben komplett selber in die Hand. Ab sofort zählt nur noch das, was ich will.“ Dann blicken Sie alleine durch Ihre persönliche Brille und das wiederum bringt ebenfalls ein großes Gefahrenpotenzial mit sich. Es kann nämlich schnell passieren, dass Sie isoliert in Ihrem Elfenbeinturm sitzen und im Verborgenen Ihre Ideen zur Selbstverwirklichung betrachten. Niemand sieht Sie, niemand hört Sie und der wirtschaftliche Erfolg bleibt in den allermeisten Fällen aus.

Weitere Gründer News

Introvertiert und Selbstständig: Warum Stille auch erfolgreich macht

Introvertiert und Selbstständig: Warum Stille auch erfolgreich macht

Im Business gehört Klappern zum Handwerk. Netzwerken, Live-Streams, Vorträge und ständige Verfügbarkeit gehören zum Tagesgeschäft. Für Introvertierte ist dies besonders stressig und kostet viel Energie. Wir klären, was introvertiert sein eigentlich bedeutet, welche Vor- und Nachteile sichdaraus ergeben und wie du deine typischen Intro-Stärken nutzen kannst, um dein Business nach vorne zu bringen. Kurzum: Wir zeigen dir, warum Stille auch erfolgreich macht.

Artikel lesen

 

Immer erreichbar, immer erschöpft: Warum Work-Life-Blending nicht das goldene Ticket ist

Immer erreichbar, immer erschöpft: Warum Work-Life-Blending nicht das goldene Ticket ist

Arbeiten, wo andere Urlaub machen! So oder ähnlich stellen digitale Nomaden ihren Lebensentwurf dar, der sich unter dem Trendbegriff Work-Life-Blending einordnen lässt. Doch hast du dich schon mal gefragt, ob es wirklich so toll ist, Beruf und Privatleben miteinander zu vermischen? Es ist Zeit, den Hype einmal kritisch zu hinterfragen.

Artikel lesen