Das Schlankheitsprinzip
Ein essenzieller Bestandteil des Entrepreneurial Designs ist, vermeidbare Kosten wegzulassen. Je kleiner der Fixkostenapparat ist, desto besser. Denn geringe Fixkosten halten den Endverkaufspreis niedrig. Wer einen Kredit aufnimmt, und sei es auch zu geringen Zinsen, hat eine Fixkostenposition geschafft, die im Normalfall einige Jahre für durchgängige Belastung sorgt. Die Zinsbelastung sorgt dafür, dass der Gründer gezwungen ist, Umsatz zu machen, um sie abzutragen.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch die monatliche Tilgung, die immer wieder aufs Neue geleistet werden muss. Auch wenn der Kredit klein ist, er zwingt den Gründer in die Schuldnerposition. Angenehmer und freier lässt es sich arbeiten, wenn diese Bürde nicht vorhanden ist. Denn neben dem finanziellen Ballast schlagen noch andere Faktoren zu Buche: Die Unabhängigkeit wird beschränkt und die Selbstbestimmtheit wird beschnitten.
…aber eine Null-Prozent-Finanzierung ist doch nicht so schlimm…?
Eine Finanzierung bleibt eine Finanzierung. Und die Null-Prozent-Angebote erstrecken sich in aller Regel auf Beträge bis 1.000 €. Dieser Betrag lässt sich in vielen Fällen aus eigener Kraft stemmen. Meistens gelingt es, den Betrag innerhalb einiger Monate anzusparen oder ihn durch einen temporären Nebenjob zu erwirtschaften. Das wäre eine mögliche selbstbestimmte Variante, die durchaus machbar wäre. Für viele, die Wert auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit legen, ist das auch die einzig denkbare Möglichkeit. Doch es gibt noch andere Wege, die ohne einen Bankkredit zum Ziel führen.